Das Ulmer Landgericht hat über eine Anklage der Staatsanwaltschaft Ulm gegen einen 25-jährigen Angeklagten zu entscheiden. Er soll ein Musterhaus in Brand gesetzt haben. Heute ist Prozessauftakt.
Der 25-jährige soll seit April 2020 gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin in einem Musterhaus im Hausbau-Center Ulm gewohnt haben. Ende Mai/Anfang Juni 2020 soll er nach einem heftigen Streit mit seiner Lebensgefährtin das Haus verlassen haben. Um dem Angeklagten aus dem Weg zu gehen, soll diese – ohne das Wissen des Angeklagten – wegen des Streits auswärts übernachtet haben.
In der Nacht habe sich der Angeklagte, der nicht im Besitz eines Schlüssels zum Musterhaus gewesen sein soll, dann Zugang zum Gebäude verschafft. Anschließend soll er dort eine Matratze angezündet und das Haus wieder verlassen haben. Wie vom Angeklagten beabsichtigt, soll es zu einem Vollbrand gekommen sein, wodurch der Dachstuhl vollständig ausgebrannt sein soll. Es soll ein Schaden in Höhe von ca. 100.000 Euro entstanden sein.
In derselben Nacht soll der Angeklagte zudem in der Ulmer Innenstadt zwei Mülltonnen in Brand gesetzt haben, die an der Hauswand eines Gebäudes, direkt unterhalb eines Fensters, gestanden sein sollen. Dabei soll er einen Brand des Gebäudes zumindest billigend in Kauf genommen haben. Das Feuer soll durch Passanten entdeckt und durch die herbeigerufene Feuerwehr gelöscht worden sein.
In der Anklageschrift wird dem 25-jährigen schwere Brandstiftung und versuchte schwere Brandstiftung vorgeworfen. Die Kammer wird allerdings darüber hinaus zu prüfen haben, ob es dem 25-jährigen bei der Inbrandsetzung des Musterhauses darauf ankam, seine Lebensgefährtin zu töten.
Der Angeklagte befindet sich in Untersuchungshaft. Ein Urteil wird Mitte Januar erwartet.