Beim Thema Radfahren in Ulm belegt die Stadt Platz 10 im ADFC-Fahrradklima-Test 2020.
Die große Umfrage des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs ADFC zur Fahrradfreundlichkeit in Deutschlands Städten und Gemeinden ist ausgewertet: Ulm landet bundesweit bei den Städten mit 100.000 bis 200.000 Einwohnern auf Rang 10 (unter 41 Städten) – vergleichbar mit dem Ergebnis der letzten Umfrage vor zwei Jahren.
Bei der jüngsten Umfrage hat der ADFC einen neuen Teilnahmerekord aufgestellt: Rund 230.000 Menschen haben 1.024 Städte und Gemeinden in Deutschland hinsichtlich deren Fahrradfreundlichkeit bewertet. In Ulm haben 778 Bürgerinnen und Bürger an der Umfrage teilgenommen. Das waren 461 Personen mehr als bei der Umfrage 2018 und dokumentiert das steigende Interesse der Ulmer*innen am Radfahren und am Angebot an Fahrradinfrastruktur. Als wichtig stellten sich die Themen Akzeptanz des Radverkehrs, Sicherheit und Konflikte mit Kfz heraus.
In Baden-Württemberg liegt Ulm auf dem 2. Platz hinter Heidelberg. Positiv bewertet wurden in Ulm erneut die Fahrradmitnahme im öffentlichen Verkehr und die Öffnung der Einbahnstraßen in die Gegenrichtung. Ebenfalls gut bewertet wurden die Oberflächenbeschaffenheit der Radwege und die Erreichbarkeit der Innenstadt.
Im Vergleich zum Testergebnis 2018 konnte sich Ulm in den Bereichen Medienberichte, Reinigung und Winterdienst der Radwege steigern. Durch die Fertigstellung der Straßenbahnlinie 2 Ende 2018 sind weniger Baustellen im Stadtgebiet, somit sind weniger Baustellen zu umfahren, was sich positiv auf die Bewertung auswirkte. Und mit dem absehbaren Ende der Großbaustelle am Hauptbahnhof wird eine weitere Verbesserung für den Radverkehr erreicht. Verbesserungspotential wird hingegen weiterhin bei der Kontrolle falsch parkender Kfz auf Radwegen und der Optimierung von Ampelschaltungen für ein zügigeres Radfahren gesehen. Dieser Punkte möchte sich die Stadtverwaltung verstärkt annehmen.
Insgesamt liegt Ulm mit seiner Gesamtbewertung leicht über dem bundesweiten Durchschnittswert. Um das Ergebnis im nächsten Fahrrad-Klimatests in zwei Jahren noch zu verbessern, hat sich die Stadtverwaltung auch einiges vorgenommen: Es soll geprüft werden, ob in der Münchner Straße ein beidseitiger Radfahrstreifen eingerichtet werden kann, die Busspur in der Frauenstraße soll für den Radverkehr geöffnet und die bestehende Wegweisung überarbeitet werden. Parallel soll auch das Thema Fahrradparken im Bahnhofsumfeld vorangetrieben werden.
Der ADFC-Fahrradklima-Test ist die größte Befragung zum Radfahrklima weltweit und fand 2020 zum neunten Mal statt. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert den ADFC-Fahrradklima-Test 2020 aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans (NRVP). Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) rief der ADFC Deutschland im Herbst 2020 bundesweit Radfahrerinnen und Radfahrer dazu auf, die Fahrradfreundlichkeit von Städten und Gemeinden zu bewerten.
Bei der Online-Umfrage wurden 27 Fragen zur Fahrradfreundlichkeit gestellt – beispielsweise, ob das Radfahren Spaß oder Stress bedeutet, ob die Radwege von Falschparkern freigehalten werden und ob sich das Radfahren insgesamt sicher anfühlt.