Die Ravensburg Towerstars sind am Dienstagabend (18.01.2022) bei den Kassel Huskies beim knappen 3:2 leider ohne Punkte geblieben. Im hart umkämpften und oft verbissenen Spiel wog ein Doppelschlag der Gastgeber samt Strafzeiten kurz vor der zweiten Pause am Ende zu schwer.
Wie im Vorfeld gemeldet konnten die Towerstars beim Gastspiel in Kassel wieder auf Verteidiger James Bettauer zurückgreifen, die Defensive war damit mit drei Reihen vollzählig. Dass aufgrund des ausgefallenen Spiels am Sonntag der Rhythmus fehlte und den Oberschwaben zudem eine sechseinhalbstündige Busfahrt in den Beinen steckte, war in den ersten Minuten offensichtlich. Die Gastgeber hatten mehr Spielanteile und Präsenz im gegnerischen Drittel, aber die Towerstars bissen sich förmlich ins Spiel. Nach rund zehn Minuten war die Partie definitiv in der Waage, auch was die Zahl der Einschussmöglichkeiten betraf. Insgesamt waren diese spärlich, Alexander Dosch hatte in der 13. Minute allerdings den Führungstreffer vor Augen. Er kam im Slot frei stehend zum Abschluss, sein Rückhandschuss fand den Weg allerdings nicht ins Tor der Gastgeber. Wenig später kam Kassel zu den bislang besten Möglichkeiten. Fabian Dietz war wegen Stockschlags für zwei Minuten auf die Strafbank verbannt worden, die Oberschwaben warfen sich jedoch beherzt in die Schüsse und brachten die Unterzahl schadlos über die Zeit. Das insgesamt verbissen wirkende Startdrittel blieb bis zur ersten Pause ohne Treffer.
Auch im zweiten Spielabschnitt boten beide Teams eine hart umkämpfte Partie, in der viele Angriffe schon in der neutralen Zone unterbunden wurden. Deutlich war allerdings, dass die Towerstars physisch präsenter waren als zuvor. Daraus resultieren auch mehr und mehr spielerische Vorteile und Jerry Kuhn im Tor der Gastgeber hatte mehr Arbeit als sein Gegenüber Jonas Langmann. Zwischen der 31. und 33. Minute sollte sich das aber ändern. Nach einem verunglückten fliegenden Wechsel setzte es eine Bankstrafe, doch wieder rackerten sich die Oberschwaben erfolgreich über die zwei Minuten. Dass das Team von Marc Vorderbrüggen und Daniel Heinrizi im zweiten Abschnitt etwas mehr vom Spiel hatte, wurde in der 34. Minute belohnt. Einen Pass in den Rückraum nahm Denis Pfaffengut an und hämmerte den Puck am sichtlosen Jerry Kuhn vorbei zum 0:1 in die Maschen. Auch danach wirkten die Towerstars zielstrebig und ließen die Scheibe gut laufen – bis sie in der Schlussphase des zweiten Drittels jäh aus der Bahn geworfen wurden. Einen vor das Tor gefallenen Puck versuchten die Towerstars im Getümmel zu klären, doch die Scheibe rutschte unter Jonas Langmann zum 1:1 Ausgleich über die Linie. Nur 51 Sekunden später schlenzte Oliver Granz aus der Halbdistanz zum 2:1 Führungstreffer für Kassel ein. War dieser Doppelschlag kurz vor der Pause nicht schon genug Unheil, setzte es auch noch zwei Strafen. Besonders dick kam es für Fabian Dietz. Für einen Ellbogencheck in der rechten Rundung bekam er 5 Minuten aufgebrummt, die Towerstars mussten den zweiten Abschnitt also in doppelter Unterzahl starten.
Es zeugte von starker Moral, dass die Towerstars die labile Phase zum Ende des Mitteldrittels abhakten und sowohl die doppelte, als auch die dreieinhalb minütige einfach Überzahl beherzt angingen. Doch die nächsten unglücklichen Szenen folgten auf dem Fuß. Kurz vor Ende der Unterzahl hatten die Ravensburger Cracks bei einem 2 gegen 1 Break die Riesenchance auf den Ausgleich, fast im Gegenzug setzte es dann den Gegentreffer zum 3:1. Lois Spitzner lenkte den Puck zwar mithilfe des Schlittschuhs über die Torlinie, nach Sichtung des Videobeweises gab es jedoch keine Zweifel. Doch auch jetzt ließen die Towerstars die Köpfe nicht hängen, noch war genügend Zeit auf der Uhr. Eine Überzahl in der 51. Minute konnten sie zwar nicht nutzen, aber dann besorgte Kapitän Vincenz Mayer zweieinhalb Minuten vor Ende doch den 3:2 Anschlusstreffer.
Eine spannende Schlussphase war vorprogrammiert und die Ravensburger Cracks warfen alles nach vorne. Hochdramatisch war es rund eine Minute vor Ende, als Huskies Keeper Jerry Kuhn der Puck aus der Fanghand fiel und die rechte Seite vollkommen offen war. Auch die Herausnahme des Torhüters brachte am Ende nichts mehr ein und der Sieg ging an die Nordhessen.
„Leider haben wir uns zu viele Puckverluste in der neutralen Zone geleistet, da müssen wir unbedingt wieder besser werden“, sagte Towerstars Geschäftsführer Sport Daniel Heinrizi nach dem Spiel. Zufrieden war er mit der Moral des Teams insbesondere in numerischer Unterzahl und in der Schlussphase. „Da haben wir richtig Druck und Tempo gemacht. Aber die insgesamt 12 starken Minuten reichen am Ende nicht, um so ein Spiel zu gewinnen“, resümierte Daniel Heinrizi.
Für die Towerstars heißt es jetzt, die Akkus bis zum Freitag wieder aufzuladen. Dann geht es zu den Eispiraten nach Crimmitschau.