Statt angekündigter 150 Leute sind am vergangenen Samstag rund 700 Menschen in Biberach auf die Straße gegangen, um gegen eine Impfpflicht zu demonstrieren. Dabei gab es auch Reibereien, Verstöße gegen die Corona-Regeln, und rechtsradikale Symbolik wurde offen zur Schau gestellt. Das Ganze hat jetzt ein Nachspiel.
Rund 700 statt angekündigter 150 Menschen demonstrierten in Biberach: Wegen der größeren Menschenmenge wurde die angemeldete Versammlung letzten Samstag (04.12.2021) vom Viehmarktplatz auf den Marktplatz verlegt. Zu wenig Ordner und zu viele Verstöße z.B. gegen die Maskenpflicht und den Mindestabstand gab es trotzdem, weshalb die Versammlung durch die Polizei aufgelöst werden musste. Dabei kam es zu Beleidigungen gegenüber den Beamten. Der Großteil habe sich aber friedlich verhalten, so die Polizei.
Außerdem trugen einige der Teilnehmer einen Davidstern auf der Kleidung, um so Vergleiche der aktuellen Corona-Politik mit der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland zu ziehen. Für eine solche niederträchtige Verhöhnung von Juden, die dem nationalsozialistischen Rassenwahn zum Opfer fielen, habe OB Zeidler moralisch und menschlich nur Verachtung übrig, sagte er in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag.
Rechtliche Schritte werden nun geprüft. Einerseits ob strafrechtlich gegen den Veranstalter vorgegangen werden kann, denn er hätte die Auflagen mit seinen Ordnern durchsetzen müssen. Andererseits soll geprüft werden ob das Tragen des Davidsterns in Biberach verboten werden könne, wie das bereits in anderen Städten der Fall ist.
In Telegram-Chats wird Biberach mittlerweile als „Zentrum des Widerstands“ bezeichnet.