Heidenheims Stadtförster Christian Eder hat sich Gedanken darüber gemacht, wie man am besten Rehkitze, während der Mahd im Mai und Juni, vor Verletzungen, Verstümmelungen oder Schlimmerem schützen kann. Er kam auf die Idee, in Kooperation mit der Kreisjägervereinigung, Drohnen mit Wärmebildkameras einzusetzen.
Eder hat sich dann vor einigen Tagen morgens mit vier Jägerinnen und Jägern der Kreisjägervereinigung an einer Wiese getroffen, auf der ein Landwirt Mäharbeiten angekündigt hatte. Weil viele Landwirte ihre Mäharbeiten nicht vorher ankündigen, werden jedes Jahr viele Tiere verletzt oder sogar getötet. Denn die Rehgeißen lasse ihre Rehkitze im Frühjahr im hohen Gras liegen, damit sie nicht von Fressfeinden gefunden werden. Im hohen Gras sind diese jedoch auch für Landwirte auf dem Traktor mit angehängtem Mähwerk kaum zu erkennen.
Hier sollen die Drohnen eingesetzt werden: Diese sollen über die Felder fliegen und durch die Wärmebildkameras den Jägerinnen und Jäger zeigen, ob und wo sich die Rehkitze befinden.
Wie werden die Rehkitze gerettet?
Die Suche bei dem Team um Eder war erfolgreich: Zwei Rehkitze konnten dank der Drohne und ihrer Wärmebildkamera im hohen Gras entdeckt werden. Die Jägerinnen und Jäger brachten die Rehkitze in einem Korb an den Waldrand, warteten die Arbeiten des Landwirts ab und ließen die beiden Rehkitze anschließend wieder frei. Die Geiß beobachte die ganze Zeit über die Rehkitz und brachte diese, als sie nach den Mäharbeiten wieder auf dem Feld waren, in den Wald.
Die aufgespürten Rehkitze werden sorgsam aus dem hohen Gras weggetragen. Die Helferinnen und Helfer tragen Handschuhe, damit die Tiere geruchsfrei bleiben. Unter einem Korb bleiben sie geschützt, bis die Mäharbeiten abgeschlossen sind, anschließend werden die Körbe entfernt und die Jungtiere können zurück zur Rehgeiß.
Nahezu täglich sind aktuell die Mitglieder der Kreisjägervereinigung früh morgens unterwegs und konnten so bereits mehrfach Kitze vor der Mahd ausfindig machen.