Mit tiefen und hohen Temperaturen sowie wechselhaften Niederschlagsmengen erlebten wir eine wahre Wetterachterbahn.
Diese Messwerte stammen aus der Wetterzentrale in Bad Schussenried. Die Werte in Klammern sind die des Vorjahres.
Der Juli 2024 war geprägt von extremen Wetterbedingungen in der Region. Während der Sommer im Norden Deutschlands als kühl und wenig spektakulär beschrieben wird, erlebte der Süden eine ganz andere Seite des Sommers. Der Juli war ungewöhnlich warm, was zu höheren Niederschlagsmengen führte, da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann.
Der Jetstream, der normalerweise unser Wetter steuert, war ins Stocken geraten. Dadurch kam es häufiger zu unvorhersehbaren Wetterlagen, beeinflusst durch kalte Luftmassen aus dem Polargebiet. Diese sogenannten Höhentiefs führten zu starken Regenfällen, Hagel und Sturmböen. Regionen wie Oberschwaben, der Bodensee, das Allgäu und die Schwäbische Alb erlebten tropische Regenfälle, die das Wasser ungleichmäßig verteilten.
Zwischen Leutkirch und Aitrach fielen teils bis zu 200 Liter/m², während in Amstetten-Reutti nur 47,4 Liter/m² registriert wurden. Trotz dieser Unterschiede kann man den Juli nicht als verregnet bezeichnen, da es keine langen Regenphasen gab. Der Bodensee-Pegel sank von 503 cm auf 431 cm.
Der Juli 2024 war der elftwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen 1968. Die durchschnittliche Temperatur lag bei 20,2°C. An 23 Tagen stieg das Thermometer über 25 Grad, und an acht Tagen wurde die 30-Grad-Marke überschritten. Dies ist eine deutliche Zunahme im Vergleich zu den Sommern der 90er Jahre, was den Einfluss des Klimawandels zeigt.
Seit dem 1. August befinden wir uns im letzten Drittel des meteorologischen Sommers. Es ist zu erwarten, dass sich die wechselhaften Bedingungen mit hohen Temperaturen und kräftigen Regenschauern fortsetzen werden. Der Sommer 2024 bleibt energiegeladen und wird dies voraussichtlich bis zum Ende bleiben.