Öffentliche Gebäude in Ulm, deren CO2-Bilanz schlecht ausfällt, sollen möglichst schnell energetisch saniert werden. Hierfür spricht sich die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) aus.
„In Zeiten extremer Gaspreise kommt es darauf an, dass auch der Staat die Umweltbilanz seiner eigenen Bauten unter die Lupe nimmt. Wir brauchen eine faire und gründliche Bestandsaufnahme, wie viel Energie die öffentlichen Gebäude in Ulm verbrauchen. Dort, wo am meisten verschleudert wird, muss die Sanierung Priorität haben“, sagt Andreas Harnack, Regionalleiter der IG BAU Baden-Württemberg.
Das Einbauen neuer Fenster, die Dämmung von Fassaden und Dächer neu eindecken spare langfristig sehr viel Geld und solche energieeffizienten Umbauten seien zudem ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel.
„Kommunal- und Landespolitik sollten diese Zukunftsinvestitionen vorantreiben. Es geht darum, dass der Staat seine energiepolitischen Hausaufgaben macht – und beim Thema Sanieren mit gutem Beispiel vorangeht“, betont Harnack.
Laut Angaben der Deutschen Energie-Agentur betragen die Energiekosten von öffentlichen Gebäuden bundesweit rund sechs Milliarden Euro pro Jahr. Hiervon müssen wohl allein die Kommunen 3,8 Milliarden Euro tragen. Die aktuell steigenden Energiepreise durch den Ukraine-Krieg sind in dieser Rechnung nicht miteinbegriffen. IG BAU verweist auch auf die Pläne der EU-Kommission, die vorsieht, dass alle öffentlichen Gebäude europaweit bis 2027 die Effizienzklasse F erreicht haben. Die Klima-Ziele ließen sich aber wohl nur erreichen, wenn neben privaten Hausbesitzern und Vermietern auch die öffentliche Hand deutlich mehr als bisher investiere, ist sich Harnack sicher.