Ein Ende des Insolvenzverfahrens der früheren Drogeriemarktkette Schlecker ist nicht absehbar.
Ein Sprecher von Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz sagte: «Aufgrund der Kartellverfahren ist davon auszugehen, dass das Verfahren insgesamt noch mindestens zwei bis drei Jahre dauern wird.»
Schlecker, einst die größte Drogeriemarktkette Europas mit Sitz im baden-württembergischen Ehingen, hatte im Januar 2012 Insolvenz angemeldet. Eine Rettung schlug fehl. Tausende Mitarbeiter, vor allem Frauen, verloren ihren Arbeitsplatz.
Schlecker wurde nach Darstellung der Insolvenzverwaltung in der Vergangenheit durch Kartellabsprachen verschiedener Lieferanten geschädigt. Der Insolvenzverwalter gehe dazu gegen die Beteiligten verschiedener Kartelle gerichtlich vor, darunter seien Hersteller von Kaffee, Zucker, Drogerieartikeln und Waschmitteln. Das Bundeskartellamt und die EU-Kommission hatten deshalb schon Bußgelder verhängt.
Die genaue Höhe der geltend gemachten Forderungen wurden von dem Sprecher nicht genannt. Es werde insgesamt eine dreistellige Millionensumme gefordert. «Was und wieviel sich davon durchsetzen lässt, ist Gegenstand der gerichtlichen Verfahren. Im Sinne der Schlecker-Beschäftigten wie auch der Steuerzahler ist zu hoffen, dass es möglichst viel sein wird.»
Mit den Klagen will Geiwitz vor allem erreichen, dass die Massegläubiger und damit allen voran die Schlecker-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sowie die Bundesagentur für Arbeit bedient werden können.