Die Gemeinschaftsschule Spitalhof, die Regenbogenschule in Ulm-Wiblingen und die Adalbert-Stifter-Gemeinschaftsschule verzichten ab diesem Schuljahr – im Rahmen eines Modellversuches – auf jegliche Ziffernoten. Stattdessen wird auf die spezifischen Stärken und Schwächen eines Kindes in dem jeweiligen Fach geschaut und so erhalten die Schülerinnen und Schüler sowie ihre Eltern in regelmäßigen Abständen – mindestens zweimal pro Schuljahr – Feedback. Diese Feedbacks werden sowohl in persönlichen Gesprächen erörtert als auch schriftlich rückgemeldet. So wird ein Schüler im Fach Deutsch beispielsweise Rückmeldung über verschiedene Teilbereiche des Fachs, wie Lesekompetenz, erhalten.
Eine Note 3 oder 4 hat vor allem im Grundschulalter sehr wenig Aussagekraft, denn die Noten geben nicht konkret wieder, wo die Probleme eines Kindes liegen. Ein ausformuliertes Feedback, das auf die Leistung in den Teilbereichen von Fächern eingeht, bietet die Möglichkeit Entwicklungsprozesse und Leistungsverbesserung oder -verschlechterung klar nachvollziehen zu können. Das gibt den Schülerinnen und Schülern auch genaue Anhaltspunkte, worauf man den zukünftigen Fokus legen könnte.
Zunächst ist das Projekt auf vier Jahre angelegt. Am Ende sollen sowohl die Unterrichtsqualität als auch die Leistungen der Schülerinnen und Schüler verglichen werden, so das Kultusministerium. In diesen nächsten vier Schuljahren wird der Versuch immer jeweils mit den neuen Erstklässlern in den beteiligten Schulen fortgesetzt.
Nur wenn leistungsschwache Schülerinnen und Schüler motivierter werden und die Leistungsstärkeren dennoch nicht unterfordert sind, gilt der Versuch als geglückt. Am Ende soll außerdem ein Evaluationsbericht entstehen. Was danach passiert, ist bisher unklar.