Kurz vor sechs Uhr morgens war ein 23-Jähriger mit einem Auslieferungsfahrzeug auf der Bundesstraße 492 zwischen Schelklingen und Blaubeuren unterwegs, als er aus noch ungeklärter Ursache in einer langgezogenen Linkskurve auf die Gegenfahrbahn geriet. Dort kollidierte der Renault Master erst mit einem entgegenkommenden Volvon, anschließend mit einem Hyundai und schließlich mit einem VW samt Pferdeanhänger.
Der 43-jährige Volvo-Fahrer wurde dank seiner zahlreichen Airbags lediglich leichtverletzt. Beim nachfolgenden Zusammenstoß mit dem Hyundai wurde der Hyundai entgegen der ursprünglichen Fahrtrichtung gedreht und in den Straßengraben geschleudert. Der 54-jährige Hyundai-Fahrer war in seinem Auto eingeklemmt, die Feuerwehr musste das Dach abtrennen, bevor er mit Knochenbrüchen in ein Krankenhaus gebracht werden konnte.
Bei der letzten Kollision prallte der Lieferwagen gegen eine VW, dabei wurde die Seitenwand des Lieferwagens aufgerissen und eine lange Metallschiene, die zur Ladungssicherung benutzt wird, bohrte sich durch die Frontscheibe, um schließlich an der Heckscheibe wieder herauszukommen. Der 43-jährige VW-Fahrer wurde dabei schwerverletzt, seine 35-jährige Beifahrerin leichtverletzt. Der 23-jährige Unfallverursacher wurde in seinem Fahrzeug eingeklemmt und musste von der Feuerwehr mit hydraulischem Gerät befreit werden. Er wurde ebenfalls schwerverletzt in ein Krankenhaus gebracht.
Der VW hatte einen Pferdeanhänger mit einem Pferd gezogen, durch den Unfall wurden Teile des Daches vom Pferdeanhänger abgerissen, das Pferd erlitt dadurch blutende Verletzungen. Ein Tierarzt kümmerte sich direkt an der Unfallstelle um die Erstversorgung des Pferdes, bevor es mit einem Ersatzanhänger zurück in seinen Stall zur Weiterbehandlung gebracht wurde.
Der Rettungsdienst war mit vier Rettungswagen, drei Notärzten, dem Ulmer Rettungshubschrauber „Christoph 22“ und einem Einsatzleiter vor Ort.
Zur Betreuung von Unfallzeugen und Helfern waren fünf Notfallseelsorger an der Unfallstelle.
Die Feuerwehren aus Blaubeuren und Schelklingen waren mit über 40 Feuerwehrleuten im Einsatz, um die Eingeklemmten aus ihren Fahrzeugen zu retten, den Rettungsdienst bei der Verletztenversorgung zu unterstützen und auch den Brandschutz sicherzustellen. Da der Volvo über einen Hybridantrieb verfügt, wurde die Batterie immer wieder mit einer Wärmebildkamera auf ungewöhnliche Temperaturen kontrolliert. Die Sperrung der Bundesstraße gehörte ebenfalls zu den Aufgaben der Feuerwehr.
Die direkt neben der Unfallstelle vorbeilaufende Bahnlinie ist derzeit wegen Bauarbeiten gesperrt, durch die Sperrung der Bundesstraße war der Schienenersatzverkehr durch Busse ebenfalls blockiert.
Abschleppwagen mussten alle Unfallfahrzeuge bergen. Die Feuerwehr musste abschließend die rund 300 Meter lange Unfallstelle von Brötchen, Broten, Brezeln, Himbeerkuchen, Leberkäse und Fahrzeugtrümmern befreien. Es kam dadurch mehrere Stunden zu Behinderungen.