Der tragische Einsturz der Carolabrücke in Dresden hat in vielen deutschen Städten die Sorge um die eigene Infrastruktur geweckt. Auch in Ulm und Neu-Ulm fragen sich viele Menschen, ob ein solches Unglück auch hier möglich wäre, denn auch unsere Brücken gelten als sanierungsbedürftig. Die Stadt Ulm gibt jedoch Entwarnung. Sie setzt auf moderne Überwachungstechnologien, um die Sicherheit ihrer Brücken zu gewährleisten – allen voran bei der maroden Gänstorbrücke.
Die Gänstorbrücke, die Ulm und Neu-Ulm miteinander verbindet, ist bereits seit 2018 mit einem hochmodernen Monitoring-System ausgestattet. Dieses System nutzt Ultraschall-Sensoren, um selbst kleinste Erschütterungen oder Veränderungen der Struktur zu erkennen. Es überwacht die Brücke rund um die Uhr und alarmiert sofort, wenn festgelegte Grenzwerte überschritten werden. Diese kontinuierliche Überwachung bietet eine deutlich höhere Sicherheit, als es manuelle Prüfungen je könnten.
Besonders wichtig für die Sicherheit der Brücke sind die sogenannten Dehnungsmessstreifen, die direkt auf den Spanngliedern der Brücke angebracht sind. Diese Stahlseile im Inneren des Betons sind für die Stabilität entscheidend. Werden sie durch ein überfahrendes Fahrzeug gedehnt, registrieren die Sensoren jede noch so kleine Bewegung und geben diese Daten an das Überwachungssystem weiter. Überschreiten die Messwerte eine kritische Schwelle, wird ein sofortiger Alarm ausgelöst.
Sollte es tatsächlich zu einem Riss in einem der Spannglieder kommen, greift eine umfassende Alarmkette, die das verantwortliche Ingenieurbüro, die städtischen Baubetriebshöfe und sogar die Polizei einbezieht. In einem solchen Fall würde die Brücke umgehend gesperrt, um Gefahren für die Bevölkerung zu verhindern.
Dank dieses Systems ist die Gänstorbrücke sicherer überwacht als ein Patient auf der Intensivstation – und sorgt dafür, dass ein Einsturz wie in Dresden in Ulm höchst unwahrscheinlich ist.