Smart Circular Bridge: Ulms Bio-Brücke wird morgen eingehoben

Herausforderungen und Kostensteigerungen

Morgen, am Freitag, beginnt in der Ulmer Innenstadt der Einhub der neuen „Smart Circular Bridge“ über die Große Blau. Die „Bio-Brücke“ hat für viel Kritik gesorgt. Begehbar wird sie erst 2025.

Am Freitagmorgen, den 18. Oktober 2024, startet der Einhub der Smart Circular Bridge in der Ulmer Innenstadt. Ab 7 Uhr morgens wird die innovative Brücke über die Große Blau gehoben. Diese sogenannte „Bio-Brücke“ ist Teil eines EU-Projekts, das den Einsatz nachhaltiger Materialien in Bauprojekten fördert. Die Brücke besteht aus umweltfreundlichen Rohstoffen wie Flachsfasern und Biopolymeren, was sie zu einem zukunftsweisenden Pilotprojekt für umweltfreundliches Bauen macht.

Kostensteigerung und Kritik

Trotz ihrer nachhaltigen Bauweise gibt es auch kritische Stimmen. Ursprünglich mit einem Budget von 300.000 Euro geplant, haben sich die Gesamtkosten auf rund 350.000 Euro erhöht. Die Stadt Ulm steuert dabei 150.000 Euro aus eigenen Mitteln bei. Grund für die Mehrkosten waren unerwartete technische Schwierigkeiten, die den Bau eines zweiten Überbaus erforderlich machten. Diese Probleme führten dazu, dass das Projekt in das aktuelle „Schwarzbuch“ des Bundes der Steuerzahler aufgenommen wurde, in dem Fälle von vermeintlicher Steuerverschwendung dokumentiert werden.

Die Brücke wurde in den Niederlanden vorgefertigt und befindet sich derzeit auf dem 555 km langen Weg nach Ulm, wo sie per LKW transportiert wird. Ursprünglich war die Fertigstellung der Smart Circular Bridge für Ende 2023 geplant, doch durch die Verzögerungen wird die Eröffnung für Fußgänger frühestens Anfang 2025 erwartet.

Moderne Überwachung für mehr Sicherheit

Ein entscheidender Teil des Pilotprojekts ist das moderne Überwachungssystem, das die Belastungen der Brücke in Echtzeit misst. Dieses System überwacht nicht nur die Materialbelastung, sondern auch Witterungseinflüsse und erkennt frühzeitig strukturelle Veränderungen oder Ermüdungserscheinungen. Auch wenn das System als kostspielig gilt, ist es eine notwendige Sicherheitsmaßnahme, die langfristig dazu beitragen kann, Kosten durch frühzeitige Erkennung von Problemen zu vermeiden.

Schätzungen zufolge machen Überwachungssysteme dieser Art etwa 10-15 % der Gesamtkosten eines Projekts aus, was im Fall der Smart Circular Bridge mehrere Zehntausend Euro beträgt. Diese Kosten sind jedoch bereits in die Gesamtinvestition eingeplant. Die jährlichen Betriebskosten für die Überwachung belaufen sich auf etwa 1.000 bis 4.000 Euro, was einem geringen Prozentsatz der Investitionssumme entspricht.

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