Ein souveräner Umgang mit Daten, die im städtischen Raum entstehen, ist die Basis einer Smart City. Davon sind nicht nur Experten überzeugt, auch der Smart City-Beteiligungsprozess mit Bürger hat gezeigt, dass datenzentrierte Lösungen einen echten Mehrwert für unsere Stadt der Zukunft bringen, wie die Stadt Heidenheim schreibt.
Um erste Anwendungen sichtbar zu machen, wird im Herbst im Heidenheimer Innenstadtbereich ein Sensoren-Testfeld aufgebaut. Damit werden erste Anwendungsfälle vom smarten Parken, über eine smarte Bewässerung bis hin zu Verkehrszählungen getestet. Informationstafeln, die nach und nach ergänzt werden, erklären die Technik und Funktionsweise der einzelnen Sensoren; ein Dashboard, das demnächst über das Internet abrufbar sein wird, macht die Ergebnisse sichtbar. Die zur Erprobung ausgewählten Anwendungen leiten sich ab aus den Wünschen und Ideen des umfassenden Bürgerbeteiligungsprozesses.
Die Sensoren werden in vielen verschiedenen Bereichen eingesetzt. Beispielsweise werden Sensoren an Parkplätzen angebracht, um den Belegungsstatus und die Parkdauer zu erfassen und so langfristig das Parkplatzmanagement zu optimieren. In Pflanzkübeln werden Bodenfeuchtemesssensoren installiert, um die Bewässerung der Pflanzen zu optimieren und so Ressourcen zu sparen sowie die Baumgesundheit zu fördern. Ein Sensor an der Brenz erfasst den Wasserstand des Flusses und ermöglicht so eine unmittelbare Kontrolle der Wasserstände. Weitere Sensoren werden installiert, um den Verkehr und den Besucherstrom zu erfassen und zu analysieren.
Der Aufbau zum Testfeld hat im Oktober begonnen. In der Zwischenzeit werden die Sensoren an Ort und Stelle installiert, konfiguriert und schrittweise in Betrieb genommen. Die Parkplatzsensoren werden lediglich auf die Parkflächen geklebt. Die optischen Sensoren zum Erfassen des Verkehrs, des Besucherstroms und zum Parkplatzmanagement werden an Straßenlaternen oder Ampeln installiert. Obwohl die optischen Sensoren aussehen wie Kameras, nehmen diese weder Fotos noch Videos auf; Gesichter, Personen oder Kennzeichen können nicht erfasst werden. Dass die Daten direkt mithilfe einer KI-gestützten Analyse-Software verarbeitet werden und somit nur Ergebnisse übertragen werden, gewährleistet eine absolut datenschutzsichere Verwendung.
Das Testfeld mit allen begleitenden Informationen soll nach Fertigstellung der Montagearbeiten in den nächsten Wochen eröffnet werden. Mit dem Testumfeld wird die Grundlage für weitere Smart City-Projekte geschaffen. Die Verwaltung gewinnt so technische Erkenntnisse über die verschiedenen Hard- und Softwareanbieter und bekommt Informationen zu Nachfrage und Akzeptanz der Lösungen. Die Programmierung einer App oder entsprechender dynamischer Beschilderungen ist für das Testfeld nicht vorgesehen und stünde im Anfangs- und Teststadium entgegen jeder Kosten- und Ressourceneffizienz. Im weiteren Projektverlauf wird jedoch der Zugang und die Nutzbarmachung der Daten für die Öffentlichkeit im Fokus der Überlegungen stehen.