Die innere Widerstandskraft gegen Stress stärken: Genau damit beschäftigt sich das sieben Säulen Modell der Resilienz. Klingt langweilig? Kann allerdings viel im Alltag bewirken! Resilienz ist nämlich unsere versteckte innere Superkraft, gelassener auf Stress auslösende Reize zu reagieren. Eine gestärkte Resilienz kann uns also helfen, Stress zu minimieren oder sogar ganz aus dem Weg zu gehen.
Bei der ersten Säule geht es darum zu verinnerlichen, was nicht geändert werden kann und zu akzeptieren, was sich noch nicht verändern lässt. Viel lieber sollte man in solchen Fällen Zweitbeste Lösungen akzeptieren, um Stress zu vermeiden und zufriedener zu leben.
Das lässt sich auch auf einen selbst übertragen: Selbstakzeptanz ist hier das Stichwort. Und zwar egal mit welchen Macken oder anderen Fehlern. Nur so findet man den Zugang zu sich selbst. Wir müssen also verstehen, welcher Teil für unser Handeln verantwortlich ist.
Bindung in jeglicher Form, ob zu dem Partner, Gruppen oder ganzen Systemen, ist ein menschliches Bedürfnis. Und zwar das Bedürfnis nach Kontakt. Dabei ist es wichtig, in Sach- und Beziehungsebene zu unterscheiden. Denn zur emotionalen Belastung werden zum Beispiel Sachthemen, die auf der Beziehungsebene wahrgenommen oder auf die Beziehungsebene übertragen werden.
Hier ist Empathie ein wichtiger Faktor. Dabei ist auch die Unterscheidung zwischen Mitgefühl und Mitleid von Bedeutung.
Lösungsorientierung wird besonders im Umgang mit Problemen und Krisen besonders wichtig. Es geht darum, sich realistische Ziele zu stecken. Diese sollen positiv formuliert, konkret beschreibbar, einfach, überschaubar, realistisch, mit einer kurzen Feedbackschleife, durch eigenes Tun erreichbar und kontrollierbar sowie mit kleinen Schritten erreicht werden.
Bei der Formulierung der Ziele sollten die eigenen Werte wie auch die Werte des Umfeldes mit berücksichtigt werden. So fällt es auch unter Stress leichter, Ruhe zu bewahren.
Bei dieser Säule geht es um die Balance zwischen Optimismus und Pessimismus. Dabei sollte nicht alles schön geredet, aber auch nicht alles als schlecht angesehen werden. Ein gesunder Optimismus meint „das Gute im Schlechten“ zu sehen, damit wir Stress aktiv herunterregulieren können.
Selbstwahrnehmung - also Signale des Körpers deuten und darauf reagieren zu können, um unseren Zustand verbessern zu können. Es geht um die Schärfung der Sinne und der Achtsamkeit unserer Selbst. Hilfreich ist das Einordnen von Empfindungen und Stress, zum Beispiel auf einer Stress-Skala von 0-10.
Hierbei geht es darum, uns einmal selbst von außen zu betrachten. Dadurch können wir Stressreaktionen besser erkennen und bei nächsten Mal gezielt darauf reagieren. Bei der Selbstreflexion lernen wir uns selbst also besser kennen. Möglich sind Fragen wie diese:
Wie habe ich geschafft, dass es gut wurde?
Wie habe ich geschafft, dass es nicht gut wurde?
Was kann ich in einer ähnlichen Situation verändern?
Bei der letzten Säule geht es darum, dass wir uns bewusst sein sollten, dass unser Handeln Auswirkungen hat. Um die Selbstwirksamkeit zu trainieren sind Erinnerungshilfen und Anker sinnvoll. Durch sie erinnern wir uns auch unter Stress an wertvolle Ressourcen, Fähigkeiten und Muster, die uns selbstwirksam im Umgang mit Problemen und Krisen machen.
Tipp: ein Tagebuch zu schreiben kann helfen, sich an solche Muster zu erinnern!