Die Wissenschaftler des Pestel-Instituts haben im Auftrag der Gewerkschaft NGG (Nahrung-Genuss-Gaststätten) den „Überstunden Monitor“ erstellt. Dabei haben sie herausgefunden, dass alle Beschäftigten aus Ulm den Unternehmen durch unbezahlte Mehrarbeit ca. 19,6 Millionen Euro „geschenkt“ haben. Wahrscheinlich ist die Zahl sogar noch höher, denn hier wurde nur mit dem Mindestlohn gerechnet. Auffällig ist, dass besonders viele Überstunden in der Gastro entstehen.
Laut dem Pestel-Institut haben die Beschäftigten in der Gastro rund 35.000 Überstunden geleistet – 15.000 davon unbezahlt. Ein Grund für die vielen Überstunden in der Branche ist der extreme Fachkräftemangel, der sich durch die Corona-Pandemie noch einmal verstärkt hat. Zudem betont Michael Gutman von der NGG, dass sich das nur ändern wird, wenn Hotels und Restaurants bereit sind, einen attraktiven Lohn zu zahlen. Denn nur dann werden wieder mehr junge Menschen bereit sein, eine Ausbildung im Hotel oder Restaurant zu beginnen. Der hohe Mini-Jobber-Anteil in der Branche von 54% macht den akuten Fachkräftemangel deutlich.