Spatzen-Krise: Ulms Plan im Abstiegskampf

SSV Ulm 1846 Fußball

Robert Lechleiter soll den SSV Ulm 1846 Fußball vor dem erneuten Sturz in die dritte Liga bewahren. Geschäftsführer Markus Thiele erklärt den Trainerwechsel - und zeigt Verständnis für Kritik.

Der neue Trainer Robert Lechleiter fordert von der Mannschaft des SSV Ulm im Endspurt um den Verbleib in der 2. Fußball-Bundesliga vor allem mehr Mut. Man wolle «das Visier ein bisschen öffnen», sagte der 44-Jährige vier Tage vor seinem Debüt im Landesduell beim Karlsruher SC am Sonntag (13.30 Uhr/Sky). Lechleiter folgt auf Thomas Wörle, den der Club am Dienstagabend freigestellt hatte. Der bisherige U19-Trainer übernimmt vorerst bis Saisonende und soll die Schwaben vor dem drohenden Abstieg bewahren.

Nicht alles umkrempeln

Es brauche in der aktuellen Situation «keinen klassischen Feuerwehrmann, der alles umkrempelt», erklärte Ulms Geschäftsführer Markus Thiele. Es brauche jemanden, «der unseren Weg weiter mitgeht». Die Mannschaft sei intakt, in vielen Spielen habe nicht viel gefehlt.

Da Lechleiter seit Februar 2024 im Verein ist und sowohl die Mannschaft als auch die meisten Mitarbeiter kenne, brauche er keine lange Eingewöhnungszeit, so Thiele. Die Trennung von Aufstiegstrainer Wörle bedauerte der SSV-Boss. Der Club wollte aber noch mal neue «Überzeugung reinbekommen» und einen «Impuls setzen», erklärte er.

Nach 25 Spieltagen liegen die Ulmer auf Platz 17, ihr Rückstand auf den Relegationsrang beträgt vier Punkte. Das 0:1 (0:0) gegen den 1. FC Köln am vergangenen Wochenende war die zwölfte Niederlage der Saison. In vielen Partien waren die Spatzen durchaus konkurrenzfähig, wie zehn Unentschieden belegen. Allerdings gelangen erst drei Siege.

Verständnis für Kritik

Es warte eine «Herausforderung» auf ihn, erklärte Lechleiter. Er gehe sie aber voller Überzeugung an. Er freue sich über das Vertrauen, das er bekomme. Die erste Trainingseinheit sei bereits sehr intensiv gewesen. Die Mannschaft müsse in den kommenden Wochen ein paar Prozent draufpacken, um das eine oder andere Spiel mehr für sich zu entscheiden.

Dass es an Wörles Freistellung auch Kritik gibt, überrascht Geschäftsführer Thiele nicht. Man habe damit gerechnet, «dass auch Gegenstimmen kommen», sagte er. «Das war nicht nur bei den Fans so, das war auch bei der Mannschaft so.» Er finde das «nachvollziehbar». Es sei aber auch darum gegangen, «alle noch mal wachzurütteln». Wörle hatte den Club im Juli 2021 übernommen und von der Regionalliga zurück in die zweite Liga geführt.

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