Martin Ansbacher ist neuer Oberbürgermeister von Ulm. Das dienstälteste Mitglied des Gemeinderats, Stadträtin Helga Malischewski (Freie Wähler Fraktionsgemeinschaft), vereidigte den SPD-Politiker am Donnerstagnachmittag in einer Sondersitzung des Gemeinderats. In der eigenen Heimatstadt Oberbürgermeister sein zu dürfen, «ist eine große Ehre und große Freude», sagte Ansbacher. Seinen ersten Arbeitstag als Oberbürgermeister hat er am Freitag.
«Wenn es eine Stadt gibt, die optimistisch in die Zukunft blicken kann, dann ist es unsere Stadt Ulm», sagte Ansbacher. Die Stadt sei gut aufgestellt und gehe Zukunftsfragen an. Er sprach von Herausforderungen wie der Landesgartenschau und Infrastrukturprojekten, die auf Ulm zukommen. Er appellierte an gesellschaftlichen Zusammenhalt. «Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Hass und Hetze haben in unserer Stadt keinen Platz.»
Ansbacher kündigte humorvoll die Zusammenarbeit mit der Schwesterstadt Neu-Ulm an. Dass er in Neu-Ulm geboren wurde, sei kein Makel, «sondern das Angebot der Zusammenarbeit sozusagen von Geburtswegen».
Traditionell läutet bei der Vereidigung des neuen Stadtoberhaupts die Schwörglocke im Ulmer Münster – die älteste und bekannteste Münster-Glocke, aus dem 14. Jahrhundert. Sie sei «der besondere Klang unserer kommunalen Demokratie», sagte Ansbacher.
Sein Vorgänger Gunter Czisch (CDU) legte ihm die Amtskette um. Ein Tag des Amtswechsels sei in einer Demokratie normal und zugleich nicht alltäglich, sagte Czisch. Er wünschte Ansbacher eine glückliche Hand.
Der Jurist Ansbacher war bereits seit 2014 Mitglied des Ulmer Gemeinderats. Im Dezember hatte er sich bei der Oberbürgermeisterwahl in einer Stichwahl überraschend gegen Czisch durchgesetzt.