Spielhallen-Prozess - Angeklagte schweigt

Der Angestellten einer Spielhalle wird vorgeworfen, mehrfach Bargeld unterschlagen haben. Um nicht aufzufliegen, soll sie ein Feuer gelegt haben – den Tod von neun Menschen nahm sie laut Anklage in Kauf.




Die Angeklagte im Prozess um neunfachen versuchten Mord am Landgericht Ulm hat zum Auftakt zu den Vorwürfen geschwiegen. Über ihren Anwalt teilte die 42-Jährige am Donnerstag mit, dass sie weder zur Anklage noch zu ihrer Person Auskunft geben möchte.

Wie wir bereits berichteten, wird der Frau vorgeworfen, Ende September 2020 nachts in einer Spielhalle in Ehingen (Alb-Donau-Kreis) ein Feuer gelegt und dabei den Tod von neun Menschen in Kauf genommen zu haben, die in Wohnungen über der Spielhalle schliefen. Der Beschuldigten soll bewusst gewesen sein, dass Menschen in Wohnungen über der Spielhalle waren und das Feuer auf das Gebäude hätte übergreifen können. Mit dem Feuer soll die Angestellte der Spielhalle versucht haben, einen Diebstahl von Unterlagen zu verdecken.

Der Verteidiger der Frau machte der Staatsanwaltschaft in einer Stellungnahme zu Beginn des Prozesses schwere Vorwürfe. So bemängelte er, die Ermittlungen seien «völlig einseitig» geführt und Tatsachen fehlerhaft widergegeben worden. So sei etwa anhand von Funkzellendaten nicht ausreichend geprüft worden, ob sich die Angeklagte zum Tatzeitpunkt in ihrer Wohnung aufgehalten habe und so gar nicht als Täterin in Frage komme. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft wies die Vorwürfe als unbegründet zurück.

Die Frau soll Dokumente aus der Spielhalle gestohlen haben, die beweisen könnten, dass sie mehrfach Geld unterschlagen hatte. Laut Anklage hatte sie zuvor mehrfach Bargeld in Höhe von insgesamt 1600 Euro aus Wechselgeldautomaten genommen und vermutet, damit bald aufzufliegen. Ihr wird deshalb unter anderem neunfacher versuchter Mord und versuchte schwere Brandstiftung vorgeworfen.

Mit einem Kanister Bioethanol soll die Angeklagte versucht haben, das Feuer zu legen und so sämtliche Unterlagen in der Spielhalle zu vernichten. Das Feuer erlosch aber nach kurzer Zeit von selbst und keiner der Bewohner wurde verletzt. Der Brandschaden beträgt rund 5000 Euro.

Das könnte Dich auch interessieren

11.10.2024 Prozess um Küchenbrand in Munderkingen beginnt Die Staatsanwaltschaft Ulm hat Anklage wegen versuchten Mordes gegen den 63-jährigen Angeklagten erhoben. Der Mann soll im April 2024 seine 91-jährige Mutter in deren Wohnung in Munderkingen besucht und dabei den Entschluss gefasst haben, sich und seine nicht selbständig mobile Mutter zu töten. Um dies zu erreichen, soll er einen Topf mit einem Schöpflöffel auf 04.03.2024 Mordprozess um getötete Ex-Partnerin nähert sich Ende Der Prozess um einen Mann, der seine Ex-Partnerin getötet haben soll, nähert sich dem Ende. Vor dem Ulmer Landgericht werden heute die Plädoyers erwartet. Zuvor soll einer Sprecherin zufolge noch ein Zeuge befragt werden. Auch ein Urteil ist an dem Tag demnach nicht ausgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, der 42-Jährigen im August in 15.01.2024 Brandanschlag auf Ulmer Synagoge - Urteil erwartet Mehr als zwei Jahre liegt der Brandanschlag auf die Ulmer Synagoge zurück, der bundesweit für Aufsehen gesorgt hat: Vor dem Landgericht Ulm soll am Dienstag (11.00 Uhr) das Urteil in dem Fall ergehen. Dem Angeklagten wird unter anderem versuchte schwere Brandstiftung vorgeworfen. Aus mutmaßlich antisemitischen Motiven soll der Türke im Juni 2021 laut Staatsanwaltschaft Benzin 17.12.2024 Haftstrafe nach versuchtem Mord an Mutter in Munderkingen Das Landgericht Ulm hat einen 63-jährigen Angeklagten zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Richter sind überzeugt, dass der Mann im April dieses Jahres in der Wohnung seiner 91-jährigen Mutter in Munderkingen ein Feuer gelegt hat, um sie und sich selbst umzubringen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Mordabsicht durch Küchenbrand Der Angeklagte soll einen Topf