Städtischer Chatbot "Ulmer Spatz" wird nicht deaktiviert

"Nicht perfekt, aber jeden Tag besser"

Die Stadt Ulm wird den Chatbot "Ulmer Spatz" nicht deaktivieren, obwohl dies von einigen gefordert wurde.

Die Stadt Ulm hat entschieden: Der städtische Chatbot „Ulmer Spatz“ bleibt weiterhin im Einsatz, trotz einiger Kritik und einem Antrag im Gemeinderat, der seine Deaktivierung forderte.

Obwohl es Beschwerden über fehlerhafte Antworten des „Ulmer Spatz“ gab, sieht die Stadt Ulm keinen Grund, den Chatbot abzuschalten. Nachdem die Südwest Presse über Ungenauigkeiten in den Antworten des digitalen Helfers berichtete, wurde im Gemeinderat ein Antrag gestellt, der die Deaktivierung des Chatbots forderte. Doch Erster Bürgermeister Martin Bendel erteilte dieser Forderung eine klare Absage. In einem Schreiben an den CDU-Fraktionsvorsitzenden im Ulmer Gemeinderat, Thomas Kienle, erklärte Bendel, dass eine Überprüfung ergeben habe, dass der „Ulmer Spatz“ in den meisten Fällen korrekte Informationen liefert. Eine Abschaltung des Systems sei daher „unangemessen“.

Fehler gehören zum Lernprozess

Bendel betonte, dass die Einführung eines solch innovativen Systems wie des „Ulmer Spatz“ immer auch eine gewisse Fehlertoleranz erfordert. Zwar sei der Chatbot nicht perfekt und mache gelegentlich Fehler, doch diese liegen laut Bendel „im Bereich des Vertretbaren“. Das Besondere an Künstlicher Intelligenz ist, dass sie dynamisch und lernfähig ist. Der „Ulmer Spatz“ entwickelt sich kontinuierlich weiter und verbessert sich mit der Zeit. „Der Chatbot ist ein lernendes System, das sich jeden Tag weiterentwickelt und besser wird. Es ist wichtig, dass auch die Nutzenden lernen, mit diesem neuen Werkzeug umzugehen, so wie es damals beim Aufkommen der Suchmaschinen der Fall war“, so Bendel.

Mehr als nur ein Chatbot: Ulm setzt auf KI

Der „Ulmer Spatz“ ist seit Ende Juli im Einsatz, nachdem intensive interne Tests durchgeführt wurden. Ulm gehört zu den ersten Städten im Land, die auf Chatbots setzen. Aktuell ist der Chatbot darauf beschränkt, Informationen zu liefern, die auf der städtischen Homepage zu finden sind. Sobald eine Frage gestellt wird, die nicht in dieser Datenbank enthalten ist, kann der Chatbot ins Straucheln geraten und sogenannte „Halluzinationen“ produzieren – also Antworten geben, die nicht zutreffend sind. Um die Nutzer*innen über mögliche Fehlerquellen aufzuklären, gibt es einen pulsierenden Info-Button, der zu einer ausführlichen Erklärung der Arbeitsweise des Bots führt.

Neuer Chatbot für den Gemeinderat: „Albert“ kommt

Die Stadt Ulm will ihr KI-Angebot weiter ausbauen. Neben dem „Ulmer Spatz“ wird es bald auch einen neuen Chatbot namens „Albert“ geben, der speziell für die Mitglieder des Gemeinderats entwickelt wurde. Benannt nach Ulms berühmtesten Bürger, Albert Einstein, soll der Chatbot den Ratsmitgliedern Zugang zu Informationen aus dem Ratsinformationssystem bieten und sie über Beschlüsse und Entwicklungen der letzten 15 Jahre informieren. Mit diesen neuen Technologien setzt Ulm weiterhin auf Innovation und zeigt, dass die Stadt bereit ist, die Chancen der Künstlichen Intelligenz zu nutzen und stetig zu verbessern.

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