Studie: Mehr Energie durch Mikropausen im Alltag

Mach mal Pause!

Eine tägliche Pause gehört für viele zum Arbeits- oder Studienalltag dazu. Meistens ist sie eine halbe oder eine Stunde lang. Forschende plädieren jetzt für mehr Mikropausen, die unter zehn Minuten dauern.

Mindestens ein paar Sekunden und höchstens zehn Minuten: So lange dauern sogenannte Mikropausen, die sich laut einer Studie positiv auf das Wohlbefinden von Menschen auswirken können. Die kurzen Unterbrechungen könnten im Arbeits- oder Studienalltag die Müdigkeit verringern und das Energie-Level erhöhen, schreibt das Team um Patricia Albulescu von der rumänischen West-Universität Temeswar (Timisoara) im Online-Fachmagazin «PLOS ONE».

22 Studien ausgewertet

Für die Untersuchung haben die Forschenden im Rahmen einer Metaanalyse 22 Studien zu dem Thema ausgewertet. Die Ergebnisse zeigten, dass sich Menschen nach Mikropausen energiegeladener und weniger müde fühlen. Die Analyse ergab keine eindeutigen Ergebnisse dazu, ob nach einer Pause auch produktiver gearbeitet wird oder nicht. Die Leistung habe jedoch zumindest nicht abgenommen, berichtet das Team.

«Diese Mikropausen dienen eigentlich nicht der Erholung, sondern der Vorbeugung von Übermüdung», erklärt der Psychologe Friedhelm Nachreiner, Vorsitzender der Gesellschaft für Arbeits-, Wirtschafts- und Organisationspsychologische Forschung, der nicht an der Studie beteiligt war. Ihm zufolge haben Mikropausen daher auch einen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit. Die Pausen sollten dementsprechend nicht zu spät genommen werden.

Ermüdung und gefühlte Ermüdung

Seine Kritik an der Studie: Die Autoren hätten zu wenige Untersuchungen ausgewertet und Standardliteratur nicht zur Kenntnis genommen. Er bemängelt zudem, dass die Studienteilnehmer Energie-Level und Ermüdung selbst eingeschätzt hatten. «Die Autoren unterscheiden hier nicht sauber zwischen Ermüdung und gefühlter Ermüdung», so der Arbeitszeitforscher.

Die Autoren der Studie erklären selbst, dass neben Energie und Müdigkeit künftig auch andere Gemütszustände analysiert werden müssten, wie etwa Angst oder Anspannung. Zudem konnten sie nach eigenen Angaben nicht beantworten, wann und wie lange eine Mikropause optimalerweise stattfinden müsste. Dies lässt sich laut Nachreiner auch nicht pauschal festlegen. «Bei manchen ist die Pause nicht so schnell notwendig, bei manchen dafür früher und länger», erklärt der Arbeitszeitforscher. «Für alle Menschen fünf Minuten – das wäre zum Beispiel Quatsch.»

Mitarbeiter aktiv zu Mikropausen ermutigen

Viele Arbeitnehmer haben den Studienautoren zufolge heute immer noch das Gefühl, dass Pausen als «kontraproduktives Verhalten» wahrgenommen werden könnten. Mit Blick auf die positiven Auswirkungen plädieren sie deswegen dafür, dass Führungskräfte ihre Mitarbeiter künftig aktiv zu Mikropausen ermutigen. Auch im Uni-Alltag könnten die kurzen Unterbrechungen Studierenden dabei helfen, Energie zu tanken – etwa in Vorlesungen oder beim Lernen am Computer. (dpa)

Das könnte Dich auch interessieren

29.10.2024 "MährBlick" in Ulm: UWS plant neues Wohnbau-Projekt Der Info-Abend zum UWS-Projekt „MährBlick“ beginnt um 18 Uhr im Suso-Saal am Mähringer Weg. Bürger können dabei ihre Anregungen mit einbringen. Das neue Wohnbauprojekt soll am Mähringer Weg, auf einem Grundstück, das früher Kleingärten beherbergte, entstehen. Aufgrund der günstigen Lage, direkt an der Straßenbahnlinie 2 und nahe dem geplanten Bildungs-Campus am Eselsberg, wurde das Gelände 25.10.2024 IHK Schwaben: Zeit für mutige Reformen Der Wirtschaft in der Region fehlen die Impulse, die noch zu Jahresbeginn erhoffte konjunkturelle Trendwende blieb aus. Das zeigt die aktuelle Konjunktur-Umfrage der IHK Schwaben. Gerd Stiefel, der Vorsitzende der IHK-Regionalversammlung Neu-Ulm will den schwarzen Teufel zwar nicht an die Wand malen, dafür gehe es uns zu gut, aber er sagt auch, dass es aktuell 21.10.2024 Neuer Wohnmarktbericht für Ulm, Neu-Ulm und Umgebung Er soll für mehr Transparenz auf dem Wohnungsmarkt sorgen - der neue Wohnmarktbericht für Ulm, Neu-Ulm und Umgebung von Hirn-Immobilien in Ulm. Nun ist er frisch auf dem Markt. 08.10.2024 Bäckerei Staib übernimmt zwei Mäschle-Filialen Für die Mäschle-Mitarbeiter geht es mit neuem Arbeitgeber weiter. Erfreulich auch, dass Mäschle aus der Insolvenz heraus offenbar seine Arbeit wieder aufnehmen kann. „Das stärkt das traditionsreiche Bäckerhandwerk der Region – wir haben geholfen, wo wir können, jetzt hat Mäschle offenbar den Kampf gegen die Insolvenz gewonnen, wie man uns sagte“, betont Marcus Staib, Geschäftsführer der