In Neu-Ulm spitzt sich der Tarifstreit bei der Lebkuchenfabrik Max Weiss zu. Ab Sonntagabend, dem 13. Oktober, werden die Produktionsbänder für 37 Stunden stillstehen, während die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zu einem Warnstreik aufruft. Rund 150 Streikende treffen sich am Montagmorgen zu einer Protestkundgebung vor dem Werkstor, bevor sie zum zentralen Süßwaren-Protest nach Nürnberg weiterziehen.
Laut NGG herrscht im gesamten Unternehmen „auf breiter Front Frust“ über die stagnierenden Löhne. In der zweiten Verhandlungsrunde legten die Arbeitgeber kein neues Angebot vor, obwohl die NGG eine Lohnerhöhung von 9,9 Prozent fordert – mindestens jedoch 360 Euro mehr pro Monat für die über 5.600 Beschäftigten der bayerischen Süßwarenindustrie. Azubis sollen 190 Euro zusätzlich erhalten.
Die nächste Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern findet am Dienstag, den 15. Oktober, statt. Gewerkschaftssekretär Paul Stüber warnt: „Entweder machen die Süßwarenproduzenten einen gewaltigen Lohnschritt nach vorne – oder es wird bald länger kein Lebkuchen mehr vom Band laufen.“