Tipps für Schnarchnasen: so bekommen Sie einen ruhigeren Schlaf

Mit dem Schnarchen haben wir alle unsere Erfahrungen: entweder, weil wir schon oft genug wegen einem lauten Bettnachbarn kein Auge zudrücken konnten - oder, weil wir eben selbst der Ursprung der unangenehmen Laute waren. Damit die Schnarchnasen unter uns ruhiger werden und auch bei bester Gesundheit bleiben, kann einiges getan werden.

Wegen der unerfreulichen Geräuschkulisse im Schlafzimmer bleibt den in ihrer Ruhe Gestörten oft nur dies: die Schnarchnase immer wieder wachzuboxen, oder aufzugeben und das Zimmer zu wechseln. Doch warum schnarchen manche von uns unaufhörlich? Dafür gibt es mehrere simple Gründe.

Schlaffer Rachen

Der Rachen ist wahrscheinlich nicht die Körperstelle, die wir mit Muskulatur in Verbindung bringen - aber die Rachenmuskulatur, genauer gesagt ihre Ausgeprägtheit, ist ausschlaggebend für unser Schlafverhalten. Es gibt einige Faktoren, die dazu führen können, dass die Rachenmuskulatur erschlafft. Dies bewirkt dann, dass Rachenzäpfchen und Gaumensegel im Rachen  beim Atmen zu flattern oder vibrieren anfangen. So wird das Schnarchgeräusch erzeugt.

Übergewicht

Übergewicht macht sich nicht nur am Bauch bemerkbar. Zusätzliches Fettgewebe kann den Rachenraum verengen. Die Atemluft hat nun weniger Platz auf ihrem Ein-und Ausweg, die Wahrscheinlichkeit, dass das Gewebe zu flattern anfängt, ist also höher. Deswegen wird Schnarchenden oft empfohlen, Sport zu treiben und abzunehmen.

Alkohol und Rauchen

Einer der vielen unangenehmen Nebeneffekte beim Konsum unserer Lieblingsdrogen Alkohol und Nikotin ist die erhöhte Möglichkeit, zum Schnarcher zu werden. Die Schleimhäute von Rauchern sind gereizt und schwellen dadurch an, verengen also den Rachenraum. Durch Alkoholkonsum wird die Muskulatur schlaffer, was den Rachenraum dann wieder verengt und Schnarchgeräusche somit begünstigt. Das Betrunkene schnarchen ist also kein Klischee - sondern wirklich wahr.

Warum Frauen schnarchen

Bei Frauen kann es tatsächlich ganz andere Gründe für das Schnarchen geben: es kann nämlich auch hormonell bedingt sein. Frauen schnarchen in der Regel seltener - dies liegt daran, dass das Weiblichkeitshormon Östrogen für Straffheit sorgt. Im Zusammenspiel mit dem Hormon Östrogen wird das Glückshormon Serotonin angebaut, welches ein Erschlaffen des Gewebes verhindert. Mit Eintritt der Menopause werden die beiden Hormone weniger angebaut. Daher wird das Gewebe schlaffer - und die Schnarchgeräusche wahrscheinlich schon bald hörbar. 

Übrigens schnarchen Schwangere auch öfter, denn durch das zusätzliche Gewicht wird das Gewebe im Rachen dicker. Außerdem wird in der Schwangerschaft das Gewebe elastischer, um den Geburtszugang zu erleichtern.

 

Das Klischee vom schnarchenden Betrunkenen? Ist tatsächlich wahr!

Schnarchen kann gefährlich sein

Am Schnarchen ist nicht nur das Geräusch lästig. Schnarchen selbst kann ganz schön ungesund werden. Ist das Schnarchen unrhythmisch, wird immer lauter oder der Atem setzt für eine kurze Zeit aus, ist dringend ein Experte zu Rate zu ziehen. Man könnte nämlich am sogenannten Schlaf-Apnoe-Syndrom leiden. Der Körper leidet unter dem teils minutenlangen Mangel an Sauerstoffzufuhr, denn dadurch muss das Herz härter arbeiten und der Blutdruck steigt. Dies kann auf lange Zeit zu Herz-und-Kreislauf-Beschwerden führen. Stoppt die Sauerstoffzufuhr, schießt das Adrenalin in die Höhe und weckt einen für kurze Zeit auf. Somit schläft man dann auch nicht mehr richtig durch - die Folge kann dauernde Müdigkeit im Alltag oder Einschlafen in unpässlichen Situationen wie bei der Arbeit oder gar im Auto sein. Wer unter dauernder Müdigkeit leidet, sollte also vielleicht mal darüber nachdenken, ob Schnarchen der Grund sein könnte. Das Aufwachen zwischendurch ist auch schlecht für das Immunsystem. Alles in allem ist eine Schlaf-Apnoe eine ernst zunehmende Krankheit, die nicht nur zu Müdigkeit oder Bluthochdruck führen kann, sondern auch Schlaganfälle oder Herzinfarkte verursachen kann.

Lösungen gegen laute Nächte

Ein Wunderheilmittel gibt es leider nicht. Aber in vielen Fällen lässt sich erkennen, ob das Schnarchen von Gewichtszunahme, Alkoholkonsum oder hormonellen Veränderungen stammt. Bei letzteren kann man zum Beispiel die Östrogenproduktion ankurbeln. Dies funktioniert unter Anderem durch eine zielführende Ernährungsumstellung: viel Soja, Linsen, Leinsamen oder Obst und Gemüse soll man zu sich nehmen. Eine Methode, zu der oft geraten wird, ist das abnehmen und mit dem Rauchen aufzuhören. In Extremfällen kann das überflüssige Gewebe auch operativ aus dem Rachenraum entfernt werden - dies wird aber eher nicht von der Krankenkasse übernommen. Wichtig ist vor Allem eins: wenn sich die oben beschriebenen Symptome wie Arhythmik oder Atemaussetzung zeigen, sollte man schnellstens zum HNO gehen, um schlimmere Folgen zu vermeiden und gesund zu bleiben. Bei den Meisten funktionieren aber zum Glück simplere Maßnahmen: die meisten Schnarchen, wenn sie auf dem Rücken liegen. Lediglich die Schlafposition zu ändern, kann also schon zur Behebung des Lärmproblems führen. Dann hängt der Haussegen nicht mehr schief und der Streit, wer jetzt wo schlafen soll, ist ein für alle mal beseitigt.

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