Die Partie zwischen den zweitplatzierten Towerstars und Tabellenführer Frankfurt hat wie erwartet hochklassiges Eishockey geboten. Am Ende erkämpften sich die Hausherren einen knappen, aber insgesamt verdienten 3:2 Sieg und zogen damit in Punkten mit dem hessischen Titelfavoriten gleich.
Schon die Startphase des propagierten Topspiels deutete an, was die 1969 Zuschauer in der Ravensburger CHG Arena an diesem Abend zu sehen bekommen sollten. Beide Teams ließen die Scheibe schnell durch die neutrale Zone laufen, schalteten schnell von Defensive auf Angriff und machten Druck auf das jeweils gegnerische Tor. Josh MacDonald und Georgiy Saakyan mit einem Schuss an den Außenpfosten hatten hier in den ersten fünf Minuten hochkarätige Möglichkeiten für die Gastgeber, Piere Preto prüfte in der 4. Spielminute Jonas Langmann im Ravensburger Tor.
Die Towerstars wirkten auch in den Folgeminuten insgesamt bissiger und nach zwei weiteren Großchancen konnten sie samt Fans dann nach achteinhalb Minuten die Führung bejubeln. Julian Eichinger passte scharf an den linken Pfosten, wo sich Robbie Czarnik im entscheidenden Moment vom Gegenspieler löste und den Puck mit der Kelle zum 1:0 ins Tor lenkte. Die Führung verlieh den ohnehin zielstrebig agierenden Oberschwaben noch mehr Selbstvertrauen, allerdings kam auch Frankfurt immer wieder gefährlich in die Ravensburger Zone. Ihr Tor verteidigten die Oberschwaben aber engagiert, auch als Fabian Dietz nach 14 Minuten für zwei Minuten auf die Strafbank verbannt wurde.
Eine Minute, nachdem die Unterzahl gegen das powerplaystärkste Team der Liga schadlos überstanden wurde, brannte zum zweiten Mal Jubel in der CHG Arena auf. Ein Schuss von Florin Ketterer aus der zweiten Reihe fälschte Josh MacDonald vor dem Torraum noch leicht ab und die Hausherren lagen mit zwei Treffern in Front. Jetzt waren die Towerstars deutlich überlegen und hatten Pech, dass Charlie Sarault 49 Sekunden vor der ersten Pause nur den Pfosten traf. In dieser Situation hatten die Towerstars einen Mann mehr auf dem Eis.
Der zweite Spielabschnitt startete mit einer Großchance aus halbrechter Position von James Bettauer, in der Folgezeit kam Frankfurt aber deutlich besser ins Spiel. Prompt mussten die Towerstars zwischen der 23.- und 27. Minute auch zwei Strafzeiten kurz hintereinander schlucken. Das Penaltykilling war allerdings erfolgreich und für die zahlreichen Befreiungsaktionen und geblockten Schüsse gab es viel Szenenapplaus von den Rängen.
In der 29. Minute war es dann aber doch passiert. Ein Puckverlust an der Bande der Verteidigungszone ermöglichte Frankfurt einen schnellen Pass in den Slot und gegen den platzierten Schuss von Tomas Sykora hatte Jonas Langmann keine Chance. Frankfurt hielt den Druck aufrecht und verbuchte jetzt mehr Spielanteile. In der 35. Minute war es dann doch passiert. Der Puck ging hinter dem eigenen Tor verloren, Dylan Wruck bestrafte dies sofort und drückte zum 2:2 Ausgleich ein. Die Frage, ob die Partie jetzt vollends kippen würde, beantwortete Pawel Dronia nur 68 Sekunden später. Die erste Ravensburger Sturmreihe hatte sich in der Löwen Zone festgesetzt, dann kam der öffnende Pass in den Slot und dort hämmerte Pawel Dronia die Scheibe unhaltbar zum 3:2 in die Maschen. Beflügelt von der wiedererlangten Führung und der starken Stimmung hatte das Team von Coach Peter Russell das Spiel jetzt wieder an sich gerissen. Drei Minuten vor der zweiten Pause hatten nicht wenige Zuschauer auf den Rängen schon den Torschrei auf den Lippen. David Zucker nutzte einen schlecht getimten Wechsel der Löwen Frankfurt zu einem Break und den mitgelaufenen Vincent Hessler am rechten Pfosten bediente. Dieser fand seinen Meister jedoch in Jake Hildebrand, der den Puck mit der Fanghand parierte.
Der Schlussabschnitt bot dann sicherlich einen der attraktivsten Spielabschnitte der bisherigen Saison. Beide Teams zeigten keinerlei Ermüdungserscheinungen und die Partie wog ständig hin und her. In der 47. Minute bekamen die Oberschwaben aufgrund einer Frankfurter Strafzeit die Riesenmöglichkeit, den Vorsprung auf ein möglicherweise vorentscheidendes 4:2 nach oben zu schrauben. Das Powerplay lief durchaus vielversprechend, doch das wurde nicht mit einem Treffer belohnt. In große Gefahr geriet die Towerstars Führung in der 52. Minute, als Fabian Dietz seinen durchbrechenden Gegenspieler regelwidrig stoppte und dafür zwei Minuten Strafzeit aufgebrummt bekam. Doch wie schon bei den Strafzeiten zuvor wehrten sich die Oberschwaben mit vereinten Kräften – mit Erfolg. Das gab auch Selbstvertrauen für die Schlussphase, in der die Löwen Frankfurt noch einmal alles nach vorne warfen und 77 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit den Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers zogen.
Zwar rutschte der Puck ein paar Mal gefährlich am Tor von Jonas Langmann vorbei, doch die Sekunden tickten letztlich für die Towerstars von der Uhr und der fünfte Sieg in Folge war geschafft. „Ich bin hochzufrieden, wie die Jungs heute das Spiel gegen einen so attraktiv besetzten Top-Gegner angegangen sind“, lobte Towerstars Coach Peter Russell sein Team nach dem Spiel.