Damit haben die Oberschwaben ihren zweiten Tabellenplatz mit nun 10:4 Punkten gefestigt und einen bis dahin punkgleichen Rivalen erst einmal auf Distanz gehalten.
Zwar hatten die TTF darauf spekuliert, dass der SV Werder seinen Topstar Mattias Falck auf der Spitzenposition aufstellen würden, doch aus taktischen Gründen wurde der schwedische Weltmeister im Doppel an Position drei nominiert, um in einem möglichen Schlussdoppel die Kastanien für sein Team aus dem Feuer zu holen. So ging Kirill Gerassimenko als Bremens Nummer eins an den Tisch, der erst ein Bundesliga-Match in dieser Saison verloren hatte. Die TTF stellten Can Akkuzu dagegen, der beim WTT Feeder in Düsseldorf stark gespielt und vor zwei Wochen beim Turnier in Slowenien knapp gegen den Kasachen gewonnen hatte. Es entwickelte sich erneut ein ganz enges, spannendes Spiel, bei dem Akkuzu die Sätze zwei und drei hauchdünn in der Verlängerung verlor, um dann schließlich im Entscheidungsdurchgang mit 8:11 den Kürzeren zu ziehen – die Hoffnung auf ein frühes Break hatte sich nicht erfüllt.
Dann kam der in dieser Spielzeit im TTF-Dress noch ungeschlagene Kanak Jha an die Reihe. Der Weltranglisten-22. ging als Favorit gegen den Rumänen Cristian Pletea in die Box. Der 22-jährige Kalifornier löste seine Aufgabe letztlich recht souverän, auch wenn er im dritten Satz – nach zuvor zwei überlegen geführten Durchgängen – den Faden verlor und es im vierten gegen Ende auch nochmals eng wurde. „Kanak bleibt diese Saison auch bei knappen Spielständen ruhig und findet die richtigen Lösungen“, lobte Teammanager Manuel Pfender.
Nach der Pause folgte das mit Spannung erwartete Duell zwischen Mattias Falck und TTF-Führungsspieler Simon Gauzy. Es war ein umkämpftes Match auf hohem Niveau mit dem besseren Ende für den großen blonden Schweden, der – nicht zuletzt aufgrund seiner guten Trefferquote mit der Vorhand – mit 3:1 die Oberhand behielt und den ersten wie auch den letzten Satz jeweils mit 13:11 ins Ziel brachte. Erneut mussten die Ochsenhauser einem Rückstand hinterherlaufen.
Doch dadurch ließ sich Kanak Jha nicht aus der Ruhe bringen, der gegen Kirill Gerassimenko keinen Satz abgab und durch ein 11:7, 12:10, 11:8 seine Einzelbilanz auf 5:0 hochschraubte. „Kanak hat super gespielt und die Leader-Rolle angenommen“, freute sich Manuel Pfender. „Die richtige Mischung macht es aus bei ihm, er hat gute Tempowechsel drauf, macht stellenweise sehr viel Druck und spielt mit guter Platzierung, das macht er wirklich klasse im Moment. Bei einem 1:2-Rückstand in Bremen so zu spielen, ist keine Selbstverständlichkeit.“
Nun musste also das Doppel entscheiden, das allererste der TTF in dieser Saison. Gauzy und Linkshänder Alvaro Robles, der einen Ruf als sehr guter Doppelspieler genießt, gingen in die Box gegen Falck und den Paraguayer Marcelo Aguirre, der wie Robles nur für das Doppel aufgestellt worden war. Ein Falck im Doppel ist immer eine Hausnummer und auch sein Partner Aguirre gilt da als gefährlicher Mann. Prognosen fielen schwer, zumal Gauzy/Robles noch nie zuvor in einem Wettkampf zusammengespielt hatten. Doch nach einigen Bällen wurde bereits sichtbar, dass diese Formation gut zusammenpasst. Der 3:1-Sieg des TTF-Duos nach überzeugender Leistung – nur der dritte Satz ging etwas daneben – war am Ende weniger gefährdet als gedacht und die Schützlinge von Fu Yong durften ihren fünften Saisonsieg in der TTBL bejubeln. „Simon und Alvaro haben gut und clever gespielt und super harmoniert“, befand Manuel Pfender, der sich auch darüber freute, dass die Team-Chemie richtig gut sei.
„Eine sehr geschlossene Mannschaftsleistung, Glückwunsch!“, so TTF-Präsident Kristijan Pejinovic kurz nach Ende der Partie. „Es hat mich gefreut, heute auch mal unser Doppel im Einsatz zu sehen, das seine Sache sehr gut gemacht hat. Großes Lob an Kanak, der uns im Rennen gehalten hat gegen sehr, sehr gefährliche Bremer. Umso schöner, die Punkte mit nach Hause zu nehmen. Ich bin sehr zufrieden, so kann es sehr gerne weitergehen.“