Mit einem regelrechten Telefonterror überzog der Mann die Mitarbeiter der Leitstelle. Nach einer ersten Auswertung im Einsatzleitsystem wählte er mit zwei verschiedenen Rufnummern über 100 Mal den Notruf 112. Den ersten seiner „Notrufe“ setzte er am Freitag gegen 22 Uhr ab, den letzten am Samstag gegen 08.15 Uhr. Während der Telefonate behauptete er, dass sein Handy einen Defekt habe. In anderen Gesprächen beleidigte er die Mitarbeiter der Leitstelle, übermittelte Musik oder meldete sich einfach nicht. Nur in wenigen Telefonaten ließ er sich zu einem Gespräch mit den Notrufsachbearbeitern ein.
Dabei war er nicht bereit, von seinem Tun abzulassen oder seinen Aufenthaltsort zu nennen. Daraufhin wandten sich die Leitstellenmitarbeiter entnervt an die Polizei. Der Inhaber der Rufnummer konnte ermittelt werden. Es handelt sich dabei um einen im Landkreis Neu-Ulm gemeldet Mann. An seiner Wohnanschrift war niemand anzutreffen. Sicher war, dass er sich in Ulm aufhält. Technisch bedingt kommen Handynotrufe immer in den für den Aufenthaltsort zuständigen Leitstellen an. Die intensive Fahndung nach dem 39jährigen verlief schließlich doch noch erfolgreich. Er konnte kurz nach 9 Uhr in den Sedelhöfen kontrolliert werden. Eine Streife des Polizeireviers Ulm-West setzte daraufhin dem Treiben ein Ende. Auf sein Handy muss er die nächste Zeit verzichten. Dies wurde beschlagnahmt.
Gegen den Mann wird jetzt wegen Notrufmissbrauchs ermittelt. Erleichterung war bei den Mitarbeitern der integrierten Leitstelle des Rettungsdienstes und der Feuerwehr zu vernehmen, als ihnen die frohe Kunde von der Beschlagnahme des Handys mitgeteilt wurde. Sie können sich jetzt wieder auf ihre Aufgabe konzentrieren. Und die besteht in der Annahme von echten Notrufen…..