Der 44-jährige Magnus G. wird beschuldigt, während eines Saufgelages mit seinem Gartennachbarn, dem 45-jährigen Vadim S. in Streit geraten sein und auf ihn losgegangen sein.
Nach den Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei kam es zu einem Streit zwischen den Männern, der Angeklagte soll dem Opfer „Faustschläge mit maximaler Kraft“ und Fußtritte versetzt haben. Dabei wurden Kopf, Hals und Rücken getroffen. Obwohl sich Vadim S. Mit seinen Armen gegen die Schläge und Tritte schützen wollte, erlitt er links Brüche an sieben Rippen, rechts waren alle zwölf Rippen gebrochen, teilweise mehrfach. Brustbein, Kehlkopf und Schildknorpel wurden verletzt und auch die Lunge, was zu einem Tod binnen weniger Minuten führte.
Verteidiger Alexander Hamburg las nach der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft eine Erklärung des Angeklagten vor, dass er große Erinnerungslücken hat. Trotzdem schilderte der Anwalt im Auftrag des Angeklagten mache Begebenheiten des verhängnisvollen Wochenendes sehr detailliert. Begonnen hatte das Saufgelage in einer Ulmer Kleingartenanlage am Samstag, 2. September 2023. Zu dritt wurde eine Flasche Wodka geleert, dazu wurde gegrillt und gegessen. Das spätere Opfer wurde dann mit Geld ausgestattet und losgeschickt, weiteren Alkohol und Essen zu besorgen. Zwei Flaschen Wodka, eine Flasche Jägermeister und eine weitere Schnapsflasche wurden so geleert. Dazu kamen dann noch Kokain und Marihuana. Am Sonntag wurde schon morgens eine halbe Flasche Vodka geleert und Pizza bestellt. Dann soll es wieder große Erinnerungslücken geben, ein Streit aus unbekanntem Anlass, unklar, wer angefangen hat, ein Faustschlag ins Gesicht, Schläge gegen den Kopf werden erwähnt. Am Montag wacht Magnus G. in seinem Garten auf, sucht seinen Freund und findet ihn tot im Nachbargarten. Dass der Angeklagte den Tod verursacht haben soll, war ihm klar. Daher wollte er sich stellen, sich jedoch vorher von seinen Geschwistern verabschieden. Auf dem Weg dorthin wurde nochmals in einem Getränkemarkt eingekauft und wieder Alkohol getrunken. Schließlich stellte sich Magnus G. in der Justizvollzugsanstalt und sitzt seither in Untersuchungshaft.
„Vadim war mein Freund“ liest der Verteidiger vor, doch auch „Ich möchte meine Alkoholsucht bekämpfen und eine Therapie machen“. Die Schlussworte der Erklärung waren dann „Ich bereue meine Tat so sehr. Ich möchte mich dafür entschuldigen.“
Doch der Vorsitzende Richter Wolfgang Tresenreiter hätte dazu gerne einige Fragen gestellt, doch der Verteidiger erklärte, dass der Angeklagte keine Nachfragen zulässt.
Es sind fünf weitere Verhandlungstage bis Ende März angesetzt.