Sechs Verletzte und drei ausgebrannte Autos sind die Bilanz eines Großeinsatzes am Sonntagnachmittag am Ulmer Eselsberg. Gegen 14 Uhr wurden Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst über einen Tiefgaragenbrand an der Ochsensteige informiert. Es gab auch Hinweise auf eine aktuell stattfindende Auseinandersetzung zwischen einem Mann und einer dort offensichtlich wohnhaften Familie.
Als die Helfer dort eintrafen, quoll dichter Rauch aus der Tiefgarage eines Wohnkomplexes. Die Feuerwehrleute mussten nun gleichzeitig die Bewohner in Sicherheit bringen und den Brand bekämpfen. Hilfreich war dabei der Großlüfter der Söflinger Feuerwehr, mit der Rauch abgesaugt wurde und nachdem der Brand gelöscht war, Frischluft in die Tiefgarage gedrückt wurde, um diese wieder begehbar zu machen. Bei der Räumung der Gebäude über der Tiefgarage fanden die Feuerwehrleute in einem Garten einen Schwerverletzten.
Die Polizei war mit einer zweistelligen Anzahl Polizisten vor Ort, da der Verdacht entstand, dass es sich bei dem Fahrzeugbrand um eine Brandstiftung handeln könnte und zahlreiche Bewohner und Zeugen zu befragen waren.
Der Kriminaldauerdienst führte die Ermittlungen vor Ort und sicherte auch Spuren. Aktuell scheint es so, als ob der in einem Garten aufgefundene Schwerverletzte ein Fahrzeug in Brand steckte und anschließend versuchte in eine Wohnung einzudringen. Der 44-jährige Mann wurde dabei aber wohl selber schwer verletzt. Drei weitere Personen erlitten eher leichtere Verletzungen. Zwei Polizeibeamte wurden während dem Einsatz durch Rauchgase leicht verletzt.
Mehrere Bewohner wurden aus den Gebäuden geführt und abseits der Brandstelle von Rettungsdienst und Notfallseelsorge betreut. Da die Gebäude Zugänge über mehrere Ebenen haben, war die Rauchausbreitung in die verschiedenen Wohnungen unklar, daher musste die Feuerwehr aufwändig kontrollieren, dass alle Wohnungen leer sind. Fünf Wohnungen wurden dabei unter Aufsicht der Polizei geöffnet, eine leere Wohnung war tatsächlich verraucht.
Die Feuerwehr war mit 64 Feuerwehrleuten und einem Dutzend Fahrzeugen im Einsatz, der Rettungsdienst mit etwa 30 Einsatzkräften und 14 Fahrzeugen, außerdem drei Notfallseelsorger für die körperlich unverletzten Betroffenen.
Die Kriminalpolizei versucht nun, die weiteren Zusammenhänge und Tathintergründe zu ermitteln.
Text/Foto: Thomas Heckmann