Alleine 19,2 Millionen Euro Förderung bekommen die SWU Verkehrsbetriebe, um 18 Straßenbahnen um jeweils gut zehn Meter zu verlängern. Staatssekretärin Elke Zimmer vom baden-württembergischen Verkehrsministerium verglich das mit einer Art LEGO, die Straßenbahnen auseinanderzubauen und verlängert wieder zusammenzusetzen.
Elke Zimmer kam am Montag nach Ulm, um zwei Förderbescheide ihres Ministeriums zu übergeben. Voller Begeisterung sprach sie über das nachhaltige Verkehrskonzept, das in Ulm auch durch den Straßenbahnverkehr umgesetzt wird. Doch die Staatssekretärin hatte noch mehr Lob im Gepäck, da die Ulmer nach vielen Jahren ohne Förderung bei der Neuauflage eines Förderprogramms für Straßenbahnen binnen weniger Monate ihren vollständigen Antrag eingereicht haben, immer aktiv mit dem Verkehrsministerium und der Förderbank kommuniziert haben und so die Bewilligung erreicht haben.
Mit der Verlängerung der Fahrzeuge können die Verkehrsbetriebe bei gleichem Bedarf an Fahrpersonal 38 Prozent mehr Fahrgäste befördern und auch ein zweiter Rollstuhl-Stellpatz ist dann in jeder Straßenbahn vorhanden. Für die langen Fahrzeuge müssen noch einige Haltestellen an der Linie 1 verlängert werden, die Linie 2 wurde bereits vorbereitend komplett mit langen Haltestellen ausgestattet. Etwas mehr Aufwand muss in der Zentralwerkstatt getrieben werden, dort ist ein Anbau fällig, damit die komplette Straßenbahn in die Werkstatthalle passt.
Der zweite Förderbescheid umfasste rund 7,6 Millionen Euro für die Anschaffung von sechs weiteren Straßenbahnen, für die die SWU bereits bei der Erstbeschaffung ihrer Avenio M-Züge eine Option gebucht hatten. Klaus Eder, Geschäftsführer der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm und Ralf Gummersbach, Geschäftsführer der SWU Verkehr, waren genauso begeistert wie der Landtagsabgeordnete Martin Rivoir (SPD) und Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher über die finanzielle Unterstützung des Landes.
Bis die neuen Fahrzeuge geliefert sind und alle vorhandenen Avenio M im Herstellerwerk verlängert worden sind, wird es voraussichtlich bis in das Jahr 2028 dauern.