Pädagogische Fachkräfte und hauswirtschaftliches Personal machen gemeinsam Druck für ein besseres Angebot am Verhandlungstisch. „Das Arbeitgeberangebot macht die überwiegend weiblich Betroffenen wütend“, sagt Maria Winkler, Geschäftsführerin des ver.di Bezirk Ulm-Oberschwaben. Der Weltfrauentag – an dem sich Frauen traditionell für bessere Lebensbedingungen und gleichen Lohn einsetzen – ist diesmal ein Frauenkampftag für die ver.di Forderung nach mindestens 500 Euro mehr monatlich, wie die ver.di schreibt.
Die Eltern die ihre Kinder in den 33 betroffenen Kindertagesstätten der Stadt Ulm haben, wurden bereits am Freitag von dem bevorstehenden Warnstreik und der Schließung informiert, so die ver.di. „Die Allermeisten haben es mit Gelassenheit getragen, verstehen das Personal und unterstützen die Forderung nach einer Lohnerhöhung“, war aus den Einrichtungen zu hören. Die zum Warnstreik aufgerufenen Beschäftigten versammeln sich am Weinhof von dem aus um 9:45 Uhr der Demonstrationszug startet und durch die Innenstadt führt. „Von einer sehr hohen Beteiligung am Warn-streik ist auszugehen, so die Einschätzung von Maria Winkler. Das Ansinnen der kommunalen Arbeitgeber die Arbeitsleistung der Beschäftigten mit 3 Prozent ab Oktober und 2 Prozent ab Juni nächsten Jahres „zu honorieren“ hat Empörung ausgelöst. Die Aussage des Oberbürgermeisters der Stadt Ulm das Angebot sei fair,“ macht auch die Frauen wütend“, berichtet Maria Winkler, „Wertschätzung sieht anders aus“.
Um 10:30 endet der Demonstrationszug wieder am Weinhof dort findet dann eine Kundgebung statt. Beschäftigte der Behinderteneinrichtungen des Tannenhofs und der Lebenshilfe Donau-Iller werden sich ebenfalls an dem Protest beteiligen und stundenweise die Arbeit einstellen. Die Kundgebung wird solidarisch begleitet von Beschäftigten der Caritas aus sozialen Einrichtungen.
ver.di fordert in der laufenden Tarifrunde für die 2,5 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen eine Erhöhung der Entgelte um 10,5 Prozent, mindestens 500 € monatlich sowie für die Auszubildenden 200 € mehr. Im ver.di Bezirk Ulm-Oberschwaben sind rund 25.000 Tarifbeschäftigte in Verwaltungen, Krankenhäusern, Bauhöfen, Kindertagesstätten, Kultureinrichtungen, Energiebetrieben und im Nahverkehr betroffen. In der zweiten Verhandlungsrunde am 22./23. Februar 2023 haben die öffentlichen Arbeitgeber ein völlig unzureichendes Angebot vorgelegt. Bei einer Laufzeit von 27 Monaten läge die reale Steigerung bei 5,14 % – durch die Erhöhung der Jahressonderzahlung werden hohe Einkommen überproportional (7,9 %) bedacht. Am 27. März 2023 beginnt in Potsdam die dritte Verhandlungs-runde.