Das Ulmer Stadthaus war voll besetzt, als der Kommandeur des Bundeswehrkrankenhauses zur Verabschiedung seines Oberstarztes Prof. Dr. Matthias Helm eingeladen hatte.
Matthias Helm leitete bis Ende September als Ärztlicher Direktor die Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie im BwK Ulm.
Mehrere Ladatoren lobten die Arbeit von Helm, so bezeichnete ihn Prof. Dr. Wolfgang Voelckel vom Unfallkrankenhaus Salzburg als „einen der führenden Protagonisten der Notfallmedizin in Europa“.
Seit 1986 war Matthias Helm als Notarzt im Einsatz und hat neben dem Alltag auf dem Rettungshubschrauber und in der Klinik noch über 100 wissenschaftliche Publikationen veröffentlicht. So wurde durch Helms Engagement die Messung der Sauerstoffsättigung im Hubschrauber zum Standard und in Ulm flog der weltweit erste Hubschrauber mit einem Video-Laryngoskop, das das Einlegen eines Beatmungsschlauches schon an einer Unfallstelle massiv erleichterte.
Der Träger des Bundesverdienstkreuzes war achtmal im Auslandseinsatz für die Bundeswehr und hat auch vor Ort den Aufbau eines Rettungshubschrauber-Systems in Kenia unterstützt. Bei seinen Notfalleinsätzen stand für Helm immer der Patient im Mittelpunkt, aber auch in seiner Nachbarschaft ist er so geschätzt. Helm bezeichnet sich dabei im Spaß als „Dorfdoktor“, sein letzter Einsatz in der Nachbarschaft ist gerade einmal zwei Wochen her.
Aus der Wissenschaft und dem medizinischen Alltag will sich Helm nun komplett zurückziehen, aber „einmal Arzt, immer Arzt“, den Nachbarn wird er weiter helfen.
Sein Nachfolger in der Klinik ist der 49-jährige Matthias Kulla, dem Matthias Helm ihm Rahmen seiner Abschiedsworte den Staffelstab übergab, den er vor Jahren von seinem Vorgänger Lorenz Lampl überreicht bekam.