Ulm sagt dem Müll den Kampf an. Mit einem ganzen Maßnahmen-Bündel will OB Martin Ansbacher gegen die Vermüllung in seiner Stadt vorgehen und die Sicherheit erhöhen. Denn für den OB gehören beide Thema zwingend zusammen: „Sauberkeit ist die Vorstufe von Sicherheit, hier besteht Handlungsbedarf, es gibt hier einiges zu tun, wir müssen die Zügel anziehen!“
„Ulm sei kein Kriminalitäts-Hotspot, aber viele Menschen fühlten sich nicht mehr wohl in der Stadt“, sagt OB Ansbacher, „deswegen müsse jetzt gehandelt werden.“ Die Maßnahmen reichen von einem höheren Bußgeld, z.B. für das Wegwerfen einer Zigarettenkippe (aktuelles Bußgeld hierfür 50.-€) bis hin zur Video-Überwachung von besonders prekären Plätzen wie etwa dem Lederhof. Dadurch soll der Drogenhandel dort eingedämmt werden. Weitere Maßnahmen sind mehr Kontrollen, bessere Beleuchtung und ein konsequenteres Vorgehen bei Verstößen und Straftaten.
Für die Altstadt, das Fischerviertel und den Bereich um den Bahnhof ist auch eine Waffen-Verbots-Zone geplant. Dort hat es schwere Taten mit Waffen gegeben, hauptsächlich mit Messern. Eine entsprechende Verbotszone würde Kontrollen erleichtern und das Mitführen von Waffen könnte besser sanktioniert werden, führt der OB seine Gedanken aus. Federführend für die Kontrollen sei die Polizei in Absprache und Unterstützung mit dem Kommunalen Ordnungsdienst (KOD).
Für kleinere Anliegen der Bürger soll es auch eine neue Hotline bei den Bürgerdiensten geben Für viele Leute sei es wichtig, dass schnell reagiert wird. „Egal, ob die Musik des Nachbarn zu laut sei, die Gaststätte die Türe geöffnet habe oder der vorbeilaufende Kampfhund nicht angeleint sei, wir wollen künftig schneller reagieren und der Bürgerschaft mehr Sicherheit vermitteln“, erklärt Rainer Türke, der Chef der Ulmer Bürgerdienste.
Die Entsorgungsbetriebe der Stadt (EBU) werden zwei zusätzliche Müll-Kontrolleure einstellen, die sich um die Probleme kümmern sollen. EBU-Chef Thomas Mayer verspricht sich dadurch positive Effekte. Für besondere Hotspots wie etwa der Wagnerstraße in der Weststadt oder dem Theodor-Heuss-Platz sind auch Video-Kameras geplant: „Neben der direkten Ermittlung möglicher Müllsünder dienst das auch als Abschreckung und als Hemmschwelle.“ Nach der Sommerpause soll das neue Konzept stehen und die Maßnahmen sukzessive umgesetzt werden.