Schon seit dieser Woche wird die Baustelle eingerichtet, ab dem 16. Februar beginnt dann der Rückbau der Beringerbrücke in Ulm. Seit geraumer Zeit ist sie schon gesperrt, zu massiv sind die Schäden an der über 100 Jahre alten Stahlbrücke.
Ulms Baubürgermeister Tim von Winning sagt, die Korrosionsschäden seien so viel umfassender. Tragende, relevante Teile seien betroffen. Es gibt keine Möglichkeit, sie so zu erhalten. Ein Großteil des Brückenmaterials muss ausgetauscht werden. Der Rückbau der fast 300 Meter langen Brücke stellt eine große Herausforderung dar, auch deshalb, weil sie zahlreiche Gleise überquert. „Das Brücken-Abbruch-Konzept ist fast genauso aufwenig wie das Brücken-Neubau-Konzept“, sagt Tim von Winning. Allein der Rückbau und die Wiederherstellung der Oberleitungen soll fast ein Drittel des Gesamten kosten.
Die Abbrucharbeiten wirken sich auch auf den Verkehr aus. Von Anfang Februar wir die Straße ‚Am Bleicher Hag‘ halbseitig gesperrt. Von 19. Februar bis zum 3. März muss die Straße dann komplett gesperrt werden. Und es dürfte laut werden. Gearbeitet wird im Dreischichtbetrieb. Um die Einschränkungen für den Bahnbetrieb so gering wie möglich zu halten, werden die Bauarbeiten auch nachts stattfinden. Von Winning rät: „Am besten die Fenster und Vorhänge zumachen, es wird auch nachts hell werden“.
Eine neue Brücke ist im Moment nicht geplant. Zwar laufen entsprechende Untersuchungen, die Ergebnisse sollen aber erst im Frühjahr vorgestellt werden. Der Rückbau der Beringerbrücke kostet über 10 Millionen Euro.