Keine Frage: Albert Einstein ist einer der berühmtesten Menschen der Welt. In Ulm wurde er geboren, doch bislang erinnert in Ulm herzlich wenig an den berühmtesten Sohn der Stadt. Das ändert sich jetzt. Am Donnerstag, den 04. Juli wird am Ulmer Weinhof, an historischer Stätte, im sogenannten „Engländer“ das Museum „Die Einsteins - Museum einer Ulmer Familie“ eröffnet. Im "Engländer" am Weinhof wohnten einige Mitglieder der Familie Einstein. Im Erdgeschoss des Hauses befand sich damals die "Israel & Levi Bettfedernfabrik. Daran warne Albert Einsteins Großmutter und auch sein Vater beteiligt. Die Fabrik war übrigens auch der Grund, warum sich die Familie überhaupt in Ulm niederließ. Anders ausgedrückt: Ohne die Fabrik wäre Albert Einstein wohl nicht in Ulm geboren worden.
Wie es sich über ein richtiges Museum gehört, werden in der Dauerstellung zahlreiche Fotos, Dokumente und Exponate aus der damaligen Zeit gezeigt. So ist zum Beispiel auch ein Spielzeug zu sehen, mit dem der kleine Albert und seine Schwester Maja mutmaßlich gespielt haben. "Das ist einzigartig, das gibt's nirgendwo anders, das haben nur wir," sagt Museums-Leiterin Sabine Presuhn nicht ganz ohne Stolz. Die Exponate sind in Vitrinen ausgestellt oder in Schubladen und können vom Besucher selbst bedient werden. Dazu gibt es jede Menge Foto- und Bild-Material, so auch die original Geburtsurkunde von Albert Einstein aus dem Jahre 1879.
"Die Stadt der Geburt hängt dem Leben als etwas ebenso Einzigartiges an wie die Herkunft von der leiblichen Mutter. Auch der Geburtsstadt verdanken wir einen Teil unseres Wesens." Mit diesen Worten kommentierte Albert Einstein anlässlich seines 50. Geburtstags 1929 für die Ulmer Abendpost die Tatsache, dass er nur etwa 15 Monate lang in Ulm lebte. Überhaupt hatte Einstein kein Problem mit seiner Heimatstadt, sagt Professor Dr. Michael Wettengel, der Leiter des Stadtarchiv Ulms: "Einstein hatte vielmehr ein Problem mit Deutschland. Mit der fehlenden Aufarbeitung der Nazi-Verbrechen. Einstein ist 1955 gestorben. Die Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit kam deutlich später, vor allem in den 1960-er und 1970-er Jahren."
Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher wird am Donnerstag, den 4. Juli um 18.30 Uhr, gemeinsam mit Verwandten Einsteins, das symbolische rote Band vor der neuen Ausstellung durchschneiden. Danach findet um 19 Uhr im Stadthaus Ulm ein Festvortrag von Prof. Mirjam Wenzel, der Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt statt. Ab Freitag dann öffnet das Museum "Die Einsteins" um elf Uhr erstmals seine Pforten für die Besucher.