Die Menschen wollen wieder reisen! Und wenn es nur der Urlaub im eigenen Land ist. Die Ulm/Neu-Ulm Touristik kann einen neuen Rekord verbuchen, freut sich UNT-Chef Wolfgang Dieterich. Erstmals wurde die Eine-Million-Marke an Übernachtungen pro Jahr geknackt. Waren es früher eher die Geschäftsreisenden, die nach Ulm und Neu-Ulm kamen, sind es jetzt mindestens genauso viele Individualtouristen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Ulm liegt bei 1,8 Tagen. Die meisten Gäste bleiben also nur ein oder zwei Nächte. Die Betten-Belegungsquote liegt bei 47,5 Prozent. Dies ist umso erstaunlicher, da mit 6.165 Betten in Ulm und Neu-Ulm mehr Betten zur Verfügung standen als noch 2022 (5.922 Betten).
26,6 Prozent der Übernachtungsgäste kommen aus dem Ausland. Die meisten stammen aus den Niederlanden (32.157 Ankünfte), der Schweiz (19.725), Italien (14.079) und Belgien (13.972). Erstmals unter den Top Ten ist Polen. Gruppen aus Übersee (z.B. den USA) kommen zwar auch noch nach Ulm, sind aber nicht mehr so häufig wie noch vor der Pandemie. In der Zweilandstadt halten sich jedoch sehr viel mehr touristische Tagesbesucher als Übernachtungsgäste auf. Sie kommen von der Schwäbischen Alb, aus Oberschwaben, Bayerisch-Schwaben oder machen Halt auf einem der vielen Radfernwege. Schätzungen zufolge liegt ihre Zahl bei über 6,5 Millionen Besuchern pro Jahr.
Hauptmagnet in Ulm ist nach wie vor das Münster, gefolgt von der Ulmer Altstadt, dem Fischerviertel. Die Leute wollen bummeln, gehen an die Donau, gehen shoppen. Sie besuchen die Gastronomie und wollen gar nicht unbedingt das große kulturelle Angebot, es sei eher das Gesamtpaket, das zieht. Und nicht zu vergessen: der Tourismus ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Neben der Hotellerie und der Gastronomie profitieren vor allem der Einzelhandel und viele weitere Unternehmen aus Wirtschaft, Dienstleistung und Kultur. Die Wertschöpfung aus dem Tourismus in Ulm und Neu-Ulm beträgt fast 500 Millionen Euro pro Jahr.
Und auch dieses Jahr dürfte die Nachfrage gut sein. Schließlich stehen im Sommer mit dem Internationalen Donaufest und der Eröffnung des Museums „Die Einsteins: Geschichte einer Ulmer Familie“ sowie den vielen Open-Air-Konzerten mit Zucchero, James Blunt, Westernhagen, Peter Fox oder den Wiener Symphonikern gleich mehrere Top-Events an.