Ulm: An der Schule gibt es jetzt die Schulstraße

Um den Schulweg sicherer zu machen, werden die Straßen um die Ulmer Spitalhofschule im Rahmen eines Verkehrsversuches zur ersten und letzten Stunde für Autos gesperrt.

Wer bei der Straße an einer Schule an die Schulstraße denkt, hat oft einfach nur den Straßennamen im Kopf, doch Ulm bietet etwas Neues: Entlang der Spitalhofschule östlich der Frauenstraße sind nun die Glasgasse und die Theatergasse „Schulstraße“. An den Schultagen werden die beiden Gassen zur ersten und zur letzten Stunde gesperrt, damit die Kinder gefahrloser zur Schule und auch wieder nach Hause kommen. Elterntaxis, die am liebsten bis in das Klassenzimmer fahren wollen, werden so ausgebremst. Oberbürgermeister Gunter Czisch hat um kurz nach sieben Uhr morgens die Beschilderung enthüllt und damit vor allem Schulleiter Martin Felber begeistert: „Es ist gut, wenn die Kinder alleine den Weg in das Klassenzimmer gehen können, auch gemeinsam mit ihren Freunden.“ Wer sein Kind trotzdem mit dem Auto bringen muss, findet in der Parallelstraße eine „Kiss&Go“-Zone, wo Zeit für eine ausführliche Verabschiedung bleibt. Die Kinder sind laut Felber auch morgens munterer, wenn sie vor dem Unterricht ein paar Schritte gelaufen sind. Ergänzt wird das in der Spitalhofschule auch mit gesundem Frühstück und weiteren Bewegungsangeboten. Gleich am Montag wurde die Schulstraße mit einem 45-Minuten-Lauf zünftig eingeweiht. Den Start-Countdown zählt dabei der Oberbürgermeister.

Michael Jung, als Hauptabteilungsleiter zuständig für die Straßen und auch die Beschilderung, sieht den Zwiespalt, dass die Eltern einerseits einen sicheren Schulweg für ihre Kinder wollen, andererseits die Anwohner auch zu ihren Parkplätzen wollen. Zweimal eine Dreiviertelstunde werden die Glasgasse und die Theatergasse gesperrt, die Anwohner dürfen aber trotzdem rein und raus fahren.

Neue Einbahnstraßen-Regelung

Eine weitere Änderung gab es in der angrenzenden Bockgasse, die ab der Glasgasse in Richtung Frauenstraße nur noch von Fahrrädern befahren werden darf. Richtung Gänstorbrücke ist die Bockgasse auch weiterhin für Kraftfahrzeuge freigegeben. Trotz mehrerer Verkehrszeichen sind am Morgen zahlreiche Autofahrer entgegen der Einbahnstraße gefahren. Als ein Polizist am Beginn der Sperrung Position bezogen hatte, musste er immer wieder Autofahrer anhalten und auf die Neuerung ansprechen.

Auch in der Steingasse gilt eine neue Einbahnstraßen-Regelung. Durch diesen Verkehrsversuch soll das Posen Autobegeisterter am Wochenende verhindert werden. Auch die Schulstraße ist ein Versuch, der auf ein Jahr angelegt ist.

Der Oberbürgermeister möchte auch mit der Schulstraße eine vernünftige Lösung für den Innenstadtverkehr erreichen, neben Kindern, die sicher zur Schule kommen, soll die Innenstadt weiterhin erreichbar bleiben. Der Innenstadthandel soll nicht nur in der Hirschstraße, sondern auch in der Frauenstraße lebendig bleiben, daher nimmt Czisch die Einwände ernst und möchte mit solchen Versuchen wie der Einbahnstraßenregelungen die Balance schaffen und alle Beteiligten im Blick zu behalten.

Auf einer Online-Plattform können alle Betroffenen ihre Meinungen und Verbesserungsvorschläge einbringen, die Stadt Ulm will zum Ende des Versuches die Erfahrungen bewerten und dann entscheiden, ob die Versuche zu Dauerlösungen werden oder ob es noch andere Varianten gibt, die es wert sind, ausprobiert zu werden.

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