Ulmer Baustellenmarathon in den Sommerferien 

Stadtverwaltung erläutert Pläne

Baustellen prägen derzeit das Stadtbild in Ulm, doch es werden in den Sommerferien traditionell noch mehr Baustellen. Die Stadtverwaltung hat in einem Pressgespräch die Baumaßnahmen erläutert, bei denen die Sperrung der Bundesstraße 10 an einem August-Wochenende wohl am auffälligsten ist. 

Im Ulmer Rathaus sitzen sie alle an einem Tisch, angefangen bei Baubürgermeister Tim von Winning und dann die Verantwortlichen für die Baumaßnahmen von Fernwärme, Verkehrsbetrieben, Stromnetz und Verkehrsplanung. Alles was sich koordinieren lässt, wurde zusammengefasst, so von Winning, es sei eine „Materialschlacht“. Wobei mehr auch nicht geht, denn es fehlt nicht nur an Ingenieuren, die die Arbeiten planen, sondern vor allem an Bauarbeitern, denn diese müssen ja auch irgendwann einmal Urlaub machen.

Seit Dienstag ist die Karlstraße ab der Frauenstraße bis zur Stuttgarter Straße nur noch eine Einbahnstraße und das wird bis in das nächste Jahr so bleiben. Die Fernwärme Ulm stellt ihr Netz von Heißdampf auf Heißwasser um und baut dabei das Kernnetz neu auf. Die Verbindung zwischen dem Kraftwerk Fort Albeck und der Zentrale in der Weststadt braucht Jahre, denn dazu müssen die vorhandenen Straßen aufgerissen werden, unter denen die Leitungen liegen. In der Heidenheimer Straße ist das Meiste bereits geschafft, auch die Stuttgarter Straße nähert sich dem Ende, die Karlstraße ist da die Fortsetzung.

Auffälligste Baustelle

Die auffälligste Baustelle wird am Wochenende 16. bis 19 August vielen Autofahrern Umwege und möglicherweise auch Stau bescheren. Am Freitag, 16. August wird die B10 mitten in Ulm auf Höhe der Firma Schwenk Zement ab 12 Uhr voll gesperrt. Für die Neuverlegung einer Fernwärmeleitung und von Starkstromleitungen muss die Straße aufgerissen werden, die Leitungen kommen in einen rund fünf Meter breiten Graben. Peter Bader von der SWU Netze bezeichnete diese Querung als „Zukunfts-Trasse“, denn „Wir müssen die Dinge machen, bevor der Bürger weiß, dass er sie braucht.“

Mit neuen Stromleitungen wird nicht nur der Energiebedarf gestillt, Glasfaserleitungen sorgen für schnellen und zuverlässigen Datenverkehr beispielsweise im Internet. Ein Höhepunkt wird dabei das Einlegen der vorbereiteten Fernwärmeleitungen sein. Mit einem Mobilkran werden zwei je 28 Meter lange Rohre in die Baugrube gelegt. Für die Bauarbeiten, die rund um die Uhr stattfinden, wird der Verkehr über die Tangenten umgeleitet, am Montagmorgen um sechs Uhr soll alles fertig sein.

Auch Verkehrsbetriebe bauen

Daran schließen sich dann Baumaßnahmen von Stadt und Verkehrsbetrieben an. So bleibt der oberirdische Bismarckring auf Höhe des Finanzamtes eine Woche in Richtung Neu-Ulm gesperrt, um Undichtigkeiten in der Decke des Westringtunnel zu beseitigen. Auf der Fläche vor dem Ehinger Tor müssen dazu auch die Straßenbahngleise entfernt werden, mehrere Fahrspuren werden gesperrt. Die Verkehrsbetriebe nutzen das dann auch, um die alten Schienen zu erneuern.

Paul Schiele, der bei den Verkehrsbetrieben für die Infrastruktur zuständig ist, listet rund 40 Baumaßnahmen auf, die während der Sommerferien erledigt werden. 2 500 Meter neue Schienen werden verlegt und elf Millionen Euro investiert. Der Abschnitt zwischen Ehinger Tor und Xinedome wird neu gemacht, auch die Fahrleitung wird ausgetauscht. Die Bauarbeiten sind teilweise lärmintensiv, auch wenn die Verkehrsbetriebe die lauten Arbeiten normalerweise bis 22 Uhr beenden wollen, wird es einzelne Nächte geben, wo es ebenfalls laut wird. Betroffene Anwohner haben daher das Angebot erhalten, diese Nächte abseits des Baustellenlärms in einem Hotel zu verbringen.

In Böfingen werden korrodierte Schienenbefstigungen ausgetauscht und am Egertweg entsteht eine neue Haltestellenanlage mit Lademöglichkeiten für E-Busse. Dort werden auch Haltestellen verlegt und Linienwege verändert.

Die Bahnübergänge in Böfingen, beispielsweise in den Buchenlandweg, werden umgebaut, um weitere Unfälle doch rotlicht-missachtende Autofahrer zu vermeiden. Einige der Baumaßnahmen werden sich bis Jahresende hinziehen.

Weitere Baumaßnahmen unter städtischer Regie sind beispielsweise der beginnende Abriss der Gänstorbrücke und auch Belagsarbeiten auf dem Berliner Ring zwischen B10 und Sporthalle Ulmer Norden, die an den letzten beiden Sommerferien-Wochenenden wieder im Rund-um-die-Uhr Betrieb stattfinden sollen.

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