Weltweit wird nach einem Medikament gegen das neue Corona-Virus geforscht. Auch an der Uni Ulm.
Der Virologe Professor Jan Münch und sein Team haben dem Virus den Kampf angesagt. Aber noch stehen die Ulmer Forscher ganz am Anfang. Professor Jan Münch im DONAU 3 FM Interview: „Das wird auf jeden Fall dauern Also man kann nicht damit rechnen, dass wir da innerhalb eines Jahres bereits mit der klinischen Phase beginnen können. Das sind grundlagenforschungsrelevante Aspekte die wir zunächst berücksichtigen müssen. Medikamentenentwicklung dauert seine Zeit.“
Münch ist aber zuversichtlich, dass es gelingt, ein Mittel gegen das Virus zu finden und den Erreger einzudämmen: „Wir sind sehr hoffnungsvoll, denn diese Substanzen haben bereits in Tiermodellen die Infektion eines ähnlichen Virus gehemmt. Daher denken wir, dass aufgrund des Wirkmechanismus der verschiedenen Substanzen, die wir haben, wir guten Mutes sein können, dass diese eben auch das Corona-Virus hemmen und damit dann die Grundlage für eine weitere klinische Entwicklung legen.“
Natürlich spüren auch Münch und sein Team die restriktiven Maßnahmen im ganzen Land: „Hier gehen natürlich schon die Probleme los, ich hätte eigentlich gerne Wissenschaftler nach Paris geschickt, weil ein Kooperationspartner dort sitzt. Das geht im Augenblick natürlich nicht, weil die Grenzen geschlossen sind. Des Weiteren haben wir hier einen Dienstreisestopp, hier wird es allerdings für mein Forschungsprojekt eine Ausnahme geben. Aber es ist im Augenblick natürlich alles nicht ganz einfach.“
Aber insgesamt hält der Professor die ergriffenen Maßnahmen für sinnvoll: „Also ich denke, dass das im Großen und Ganzen passt. Es ist gerade extrem schwierig abzuschätzen, wie das Ganze weitergehen wird. Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten Tagen auch in Deutschland noch stärkere Einschränkungen bekommen. Ich denke, dass es angemessen ist, was jetzt passiert. Wir müssen von Tag zu Tag schauen.“
Das EU-Projekt wird mit 2,8 Millionen Euro gefördert.