Die Eröffnung der Ulmer Friedenswochen 2024 fand am 2. September abends im ausverkauften Stadthaus, also direkt auf dem Ulmer Münsterplatz statt. Rund 300 Menschen lauschten dem Vortrag „Russland – und wie weiter?“ von Gabriele Krone-Schmalz.
Die 74-jährige ehemalige ARD-Moskau-Korrespondentin gilt als Koryphäe ihres Fachs, ist u.A. Grimme-Preisträgerin und wurde mit dem Bundesverdienstkreuz für ihre Arbeit ausgezeichnet.
In den aktuellen Kriegszeiten werden ihre Aussagen aber auch sehr kontrovers diskutiert. Putin-Versteherin oder -Freundin heißt es dann. Die Ausführungen der Russland-Expertin seien beschönigend und eindimensional. Darüber darf und sollte man trefflich streiten.
Schnell ist aber auch die Rede vom „verengten Meinungskorridor“, vom „Maulkorb“, den auch die Friedensbewegung beklagt. Dabei sind Forderungen nach diplomatischen Lösungen zu Kriegszeiten von einer Friedensbewegung genauso standesgemäß zu erwarten, wie von einer Russland-Expertin die Bemühung ein verzerrtes Russlandbild zu entwirren.
Wie sieht Gabriele Krone-Schmalz das mit dem „Meinung sagen“? Was sagt die ehemalige ARD-Moskau-Korrespondentin zu "Haltungsjournalismus", wenn eine Zeitung im Vorfeld ihres Auftritts mit „Friedenswochen: Ist es in Kriegszeiten wichtig, viele Meinungen zuzulassen?“ titelt?
Was sagt sie zur Arbeit ihrer Kollegen heute? Und warum zeichnet sie ein Russland-Bild ohne konkreter Kritik an Machthaber Wladimir Putin, wenngleich sie den Ukraine-Krieg ganz klar als Angriffskrieg bezeichnet?
Fragen über Fragen - über die DONAU 3 FM Reporter Paolo Percoco mit ihr gesprochen hat.