„In Ulm befinden sich zahlreiche Denkmale, die an die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 und des 1. Weltkriegs erinnern. Neben dem berechtigten Anliegen, diesen Menschen ein respektvolles Andenken zu bewahren, verfolgen die Objekte auch das Ziel, Kriegshandlungen beschönigend darzustellen und als ehrenvolle Taten zu überhöhen. In dieser Intention stehen die Denkmale nach wie vor unkommentiert und unerklärt im städtischen Raum und verbreiten ihre kriegsverherrlichende Botschaft.“ Das schreiben die Ulmer Grünen in einem Antrag an Oberbürgermeister Czisch.
Die letzte Publikation, die sich mit den Kriegsdenkmalen Ulms befasst hat, wurde im Jahre 1946 veröffentlicht. Deshalb hält es die Grüne Fraktion im Ulmer Gemeinderat für geboten, die Erinnerungskultur, die sich in den Kriegerdenkmalen zeigt, aufzuarbeiten und darauf hinzuwirken, dass diese öffentlich sichtbar in einen historisch-politischen Kontext eingeordnet werden.
Die Ulmer Grünen beantragen deshalb, dass die Stadt eine Untersuchung zum künstlerischen Programm und zur politischen Botschaft der Kriegerdenkmale der Stadt in Auftrag gibt und die dafür notwendigen Mittel bereitstellt. Diese Untersuchung soll dann dem Ulmer Gemeinderat eine Grundlage bieten, um gegebenenfalls über die Anbringung von Informationstafeln, die Abfassung von Erklärungen im Internet und in Broschüren und möglicherweise über die Einrichtung eines zentralen Reflektionsortes über die militaristische Geschichte Ulms zu entscheiden.
Verschiedene Friedensorganisationen kritisieren den Umgang mit Ulmer Kriegsdenkmalen schon länger.