Nach dem Urteil im Ulmer Missbrauchsprozess kommt es am Montag Vormittag vor dem Ulmer Landgericht zu Protesten.
Ein 45-Jähriger wurde wegen hundertfachem sexuellen Missbrauch von Kindern zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Der Ulmer Aktivistin Ari Behiyeah ist die Strafe zu mild. Sie hat deswegen eine Protestaktion initiiert, die am Montag um 10 Uhr vor dem Ulmer Landgericht stattfinden soll. Die 39-Jährige wirbt dafür auf Instagram. Auch der Staatsanwaltschaft scheint das Urteil zu milde ausgefallen, sie hat vergangene Woche Revision beantragt.
Das Gericht sah es in der Urteilsbegründung als erwiesen an, dass sich der Angeklagte in mehr als 100 Fällen schuldig gemacht hatte. Die Taten liegen bereits viele Jahre zurück. In seiner Wohnung in Ulm hatte er nach Überzeugung des Gerichts seine Halbschwester und vier weitere Mädchen wiederholt sexuell missbraucht. Die Mädchen waren zum Zeitpunkt der Taten zwischen 6 und 13 Jahre alt. Strafmildernd wertete das Gericht das Teilgeständnis des Mannes, sowie die Tatsache, dass er eine Therapie gemacht hat und in einer festen Beziehung lebt.