Im dritten Jahr sind die EBU-Müllscouts nun in der Innenstadt, an der Donau und in der Friedrichsau unterwegs. Immer freitags und samstags zwischen 17 und 22 Uhr sollen sie Feiernde auf das Müllproblem aufmerksam machen - nur eben nicht mit erhobenen Zeigefinger. Die Müllscouts klären auf Augenhöhe und "ganz locker" auf. Und die Kampagne scheint aufzugehen: Die EBU zieht eine positive Bilanz.
"Es kommt zu einem sichtbaren Rückgang der Vermüllung", heißt es in der Presseinformation der Entsorgungsbetriebe.
Genaue Zahlen habe man dazu nicht, aber die Stadtreiniger seien samstag- und sonntagmorgens deutlich entlastet, seitdem die Scouts unterwegs sind. Im Oktober gehen die Müllscouts in die Winterpause und kommen nächsten Juni wieder.
Das Konzept wird so bereits in mehreren Städten umgesetzt. Die Idee stammt von einer Mainzer Agentur. Stefan Degreif ist Geschäftsführer der dreivorzwölf marketing GmbH.
"Wir reden von 60 Litern Trinkwasser, die eine Zigarettenkippe verseuchen kann. Wir reden von Mikroplastik, das über die Nahrung wieder aufgenommen wird. Wir reden von sehr infektiösem Hundekot. Das ist es wert darüber aufzuklären", findet Degreif.
Und das tun die Müllscouts. Das Wissen über Umweltthemen erhalten die Scouts von entsprechenden Schulungen.
13 Euro auf die Stunde verdienen die Scouts. Ein angenehmer Nebenjob für junge Menschen - Studenten, Azubis und alle, die sich auch sonst aktivistisch für die Umwelt einsetzen. Es seien auch ältere Scouts dabei, erklärt Thomas Dombeck, kommunaler Abfallberater der EBU.
"Die Leute sind größtenteils zuvorkommend und hören sich gerne an, was wir zu sagen haben und nehmen das Angebot dankend an", berichten zwei Müllscouts.
Grace Eberhardinger (22) ist Biochemie-Studentin und Marvin Oesterle (24) macht eine Ausbildung zum Schreiner. Nebenberuflich sind die beiden seit diesem Juni Müllscouts bei den Entsorgungsbetrieben Ulm. Es mache ihnen Spaß der Job, weil man auf Leute zugehen kann, in Gespräch kommt und etwas bewirken kann.