Generalleutnant Jürgen Knappe, Befehlshaber des Ulmer NATO-Hauptquartiers JSEC wird heute Abend (17.03.2022) mit einem Großen Zapfenstreich in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger wird Generalleutnant Alexander Sollfrank.
Der Große Zapfenstreich wird derweil als militärisches Zeremoniell scharf kritisiert. Er gehöre zur Kultur des Krieges. Verschiedene Friedensgruppen demonstrieren deshalb parallel dazu heute ab 18 Uhr am Haupttor der Ulmer Wilhelmsburgkaserne.
In der Wilhelmsburgkaserne wird heute (15.00 Uhr) das Kommando über zwei internationale Militär-Hauptquartiere an Generalleutnant Alexander Sollfrank übergeben. Danach wird Generalleutnant Jürgen Knappe mit einem Großen Zapfenstreich (19.00 Uhr) in den Ruhestand versetzt.
Knappe hatte 2018 die Führung über das Multinationale Kommando Operative Führung übernommen und befehligte zudem das sogenannte Joint Support and Enabling Command des Verteidigungsbündnisses Nato. Die beiden Kommandos sollen die Nato bei möglichen Kämpfen und auch bei logistischen Einsätzen unterstützen.
Sollfrank war bislang im Auftrag des Generalinspekteurs der Bundeswehr mit den Grundsätzen zur Führung und zum Einsatz der Streitkräfte befasst. Davor war der im bayerischen Fürth geborene 55-Jährige unter anderem Kommandeur des Kommando Spezialkräfte in Calw.
Verschiedene Friedensgruppen kritisieren das militärische Zeremoniell. Der Große Zapfenstreiches sei nicht mehr zeitgemäß. Er erinnere an dunkle Seiten der deutschen Geschichte, an Nationalismus und Militarismus, so die Friedensgruppen in einer Mitteilung.
Der Große Zapfenstreich sei demnach eine fast religiöse Huldigung des Militärs. Ästhetische und religiöse Elemente würden dazu dienen, das Militär und den Grauen des Krieges zu verklären. Die Friedensgruppen rufen daher zur Kundgebung am heutigen Donnerstag um 18.20 Uhr am Haupttor der Ulmer Wilhelmsburg auf.