Schon mehrfach sind sie das Ulmer Münster hochgeklettert und haben dabei ihr Leben riskiert – sogenannte Roofer. Die Polizei hat jetzt zwei von ihnen gefasst, weil sie gestern früh auf das Münster gestiegen waren.
Gegen 7 Uhr rief ein Zeuge die Polizei, weil er auf dem Turm des Münsters zwei Personen sah. Die Polizei kam und entdeckte neben den Männern auch eine Drohne. Nachdem die beiden hinabgestiegen waren, wurden sie von der Polizei vorläufig festgenommen.
Der Staatsanwalt ordnete die Beschlagnahme der mobilen Geräte an. Auf die Männer im Alter von 20 und 22 Jahren kommen nun Anzeigen wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung zu. Nachdem sie eine Sicherheitsleistung bezahlt hatten, kamen sie wieder auf freien Fuß.
Im Jahr 2019 waren Unbekannte ebenfalls unerlaubt auf die Spitze des Ulmer Münsters geklettert und hatten sich dabei gefilmt. Ein Video der Aktion wurde danach auf Youtube hochgeladen. Die damaligen «Roofer» hatten Tickets gelöst und waren über den normalen Besucherbetrieb ins Münster gelangt – so zeigte es ihr eigener Dreh.
Auch im November vergangenen Jahres gab es einen Roofer-Fall in Ulm. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.
Beim sogenannten „Roofing“ klettern meist Jugendliche und junge Erwachsene ohne Sicherung auf hohe Bauwerke oder Gebäude, um sich dort zu fotografieren oder zu filmen. Dabei gilt: Je höher, desto größer der Nervenkitzel und je faszinierender die Aufnahmen, umso mehr Likes und Klicks auf den Sozialen Medien.
Dieses Verhalten ist nicht nur extrem gefährlich, denn immer wieder sterben dabei Menschen. Die Wahrscheinlichkeit, einen Sturz beim Roofing zu überleben ist vergleichsweise gering, denn ein Rooftopper fällt fast immer ungebremst auf den Boden.
Darüber hinaus stellt diese Tätigkeit auch eine Straftat dar: Werden die Rooftopper erwischt kann auf sie eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch bzw. Sachbeschädigung zukommen.