„Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger […] geht vor“ mit diesen Worten haben die Oberbürgermeister von Ulm und Neu-Ulm, Gunther Czisch und Katrin Albsteiger, heute die Absage der Weihnachtsmärkte in der Doppelstadt an der Donau mitgeteilt.
Die Weihnachtsmärkte in Ulm und Neu-Ulm werden in diesem Jahr coronabedingt leider ausfallen. Oberbürgermeister Gunter Czisch und Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger haben die Entscheidung heute in enger Abstimmung zwischen beiden Städten getroffen. „Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger, der Beschicker und auch aller Beteiligten geht vor“, so die beiden Stadtoberhäupter.
Das dynamische Corona-Geschehen, die immer weiter steigende Zahl der Neuinfektionen und die damit verbundenen Beschränkungen im öffentlichen Raum machen die Absage des Ulmer Marktes auf dem Münsterplatz und des Mittelalterlichen Marktes auf dem Neu-Ulmer Rathausplatz aus Sicht der Städte unumgänglich.
Erstmals seit Jahrzehnten wird es Ulm in diesem Jahr somit keinen Weihnachtsmarkt geben. Diese Entscheidung hat Oberbürgermeister Gunter Czisch, Aufsichtsratsvorsitzender der Ulm Messe, die den Weihnachtsmarkt alljährlich organisiert, nach Intensiven Beratungen mit Fachleuten getroffen. „Wir müssen den Ulmer Weihnachtsmarkt für dieses Jahr leider schweren Herzens absagen. Wir hätten ihn trotz Coronavirus gerne möglich gemacht – für die vielen Besucherinnen und Besucher, die den Weihnachtsmarkt lieben, für die Schausteller und Budenbetreiber, die dringend auf Einnahmen angewiesen sind, sowie auch für den Ulmer Einzelhandel, die Hotellerie und Gastronomie“, wird Oberbürgermeister Czisch in der Stadtmitteilung zitiert.
In Ulm hatte man zunächst noch an Alternativen gearbeitet: Statt des großen, zentralen Weihnachtsmarktes vor dem Münster sollte es auf insgesamt sieben Plätzen in der Innenstadt mehrere kleine dezentrale Märkte mit jeweils sechs bis zehn Ständen geben. Die Besucherfrequenz auf den Plätzen sollte digital erfasst und über eine App an die Gäste weitergegeben werden, um Besucherströme zu entzerren und die Einhaltung von Mindestabständen zu erleichtern.
Angesichts der Zahl an Covid-19-Neuinfektionen in Stadt- und Landkreis und der landesweit seit dem Wochenende geltenden Beschränkungen im öffentlichen Raum musste leider auch dieser Plan aufgegeben werden. Jürgen Eilts von der Ulm Messe: „Wir haben gar keine andere Wahl, als den Weihnachtsmarkt 2020 abzusagen. Wir wissen, dass dies insbesondere unsere Schausteller, von denen viele seit Jahren oder gar Jahrzehnten beim Ulmer Weihnachtsmarkt mit dabei sind, hart trifft. Das lässt uns nicht kalt, zumal wir auch wissen, dass die hohe Qualität unseres Marktes mit der Qualität der Beschicker zusammenhängt.“
Es gibt aber nicht nur schlechte Nachrichten, man suche nach Alternativen. OB Czisch kündigt an: „Wir schauen aktuell, ob wir den Schaustellern in der Vorweihnachtszeit alternativ einzelne Standorte in der Innenstadt als Standfläche anbieten können. Oberstes Ziel ist natürlich, dass keine zu großen Gruppen entstehen und wir dem Infektionsgeschehen sowie den Regelungen der Landes- und Bundesregierung entsprechend handeln.“ Wenn es schon keinen Weihnachtsmarkt geben könne, so der OB, solle doch auf diese Art zumindest in den Straßen, Gassen und auf den Plätzen der Ulmer Innenstadt weihnachtliche Stimmung entstehen.
Die Stadt Neu-Ulm sucht derzeit ebenfalls nach Möglichkeiten, auch ohne Weihnachtsmarkt weihnachtliches Flair in die Stadt zu bringen. „Die Kulturabteilung arbeitet mit Hochdruck an einem Konzept. Für Details ist es aktuell noch zu früh. Wir hoffen aber, bald Genaueres hierzu mitteilen zu können“ pflichtet Neu-Ulms Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger ihrem Ulmer Kollegen bei.