Der Ulmer Zoll ermittelt aktuell im Fall um einen Gemüsehof im Kreis Biberach. Dabei geht es mutmaßlich um Schwarzarbeit, Arbeitszeit- und Lohnverstoß bei Arbeiterinnen aus Osteuropa. Hinweise dazu hatte eine aktuelle Fernseh-Dokumentation geliefert.
Mit versteckter Kamera mischt sich die tschechische Journalistin Saša Uhlová unter mehrere Frauen aus Osteuropa, die auf einem Gemüsehof im Kreis Biberach bis zum Umfallen schuften. Als Saisonarbeiterinnen ernten sie Salat, putzen und schneiden Gemüse, manchmal wohl bis zu 14 Stunden am Tag und ohne viel Pause oder ausreichend Schlaf.
Uhlová zeigt in Film eine schamlose Ausbeutung, dazu mutmaßlich gefälschte Arbeitszeitnachweise. Bei einer Betriebsprüfung werden die Frauen dem Anschein nach angewiesen, sich nicht zu äußern und bei möglichen Nachfragen anzugeben, dass sie nichts verstehen und kein Deutsch sprechen würden.
Die Dokumentation „Die Unsichtbaren, Arbeiterinnen aus Osteuropa“ wurde 2023 produziert und im März 2024 auf Arte ausgestrahlt, ist dort in der Mediathek weiterhin abrufbar. Ab Minute 8 geht es eine knappe Viertelstunde lang um diesen Hof im Kreis Biberach. Die Aufnahmen dort sollen im Zeitraum September/Oktober 2021 gemacht worden sein, heißt es.
Wohin die Zoll-Ermittlungen letztlich führen und welche Folgen das für den Gemüsehof haben könnte ist noch unklar. Auf Anfrage bittet der Ulmer Zoll um Verständnis, dass zu laufenden Prüfungen oder Ermittlungen keine Auskunft gegeben werden kann. Grundsätzlich gilt die Unschuldsvermutung.
Zuerst hatte die Biberacher Website weberberg.de berichtet.