Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war kurz vor sieben Uhr morgens ein 57-Jähriger mit einem vierachsiger Muldenkipper auf der A8 in Richtung Stuttgart unterwegs. Rund einen Kilometer nach der Einfahrt Ulm-West kam der Lastwagen aus noch unbekannter Ursache nach links, prallte heftig gegen die Betonmittelabtrennung und wurde über die Mittelabtrennung in den Gegenverkehr katapultiert, dabei streifte er noch eine Schilderbrücke. Durch umherfliegende Trümmer wurden ein vorbeifahrender Kleinlaster und ein Ford Mustang beschädigt. Auf der Gegenfahrbahn Richtung München prallte der Lkw gegen einen in Richtung München fahrenden VW Touareg, kippte auf die rechte Seite um und blieb quer über alle drei Fahrspuren liegen. Der VW wurde auf den Seitenstreifen geschleudert.
Die Feuerwehren aus Dornstadt, Ulm und Blaustein wurden genauso wie der Rettungsdienst zu dem Verkehrsunfall geschickt. Der Lkw-Fahrer wurde teilweise unter seinem Führerhaus eingeklemmt, der Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen. Die vier Personen im VW im Alter von 58 bis 62 Jahren waren alle schwerverletzt, drei von ihnen konnten von Feuerwehr und Rettungsdienst problemlos aus dem Fahrzeug befreit werden, der 63-jährige Fahrer war eingeklemmt und musste aufwändig befreit werden. Die Feuerwehr Ulm setzte einen Kran ein, um den Lkw so weit anheben zu können, um den verstorbenen Lkw-Fahrer unter seinem Fahrzeug befreien zu können.
Die Besatzungen von fünf Rettungswagen sowie vier Notärzte versorgten die Verletzten und brachten sie in Krankenhäuser. Da die Autobahn durch die Unfallfahrzeuge und Trümmerteile blockiert war, mussten die Rettungswagen in der Rettungsgasse wenden und mehrere Kilometer bis zu einer Betriebsausfahrt zurückfahren, um dann über Land in die Krankenhäuser zu fahren.
Als Schutz gegen Gaffer bauten die Feuerwehr und die Autobahnmeisterei gemeinsam eine Sichtschutzwand auf, die bei der Autobahnmeisterei Dornstadt für solche Unfälle einsatzbereit auf einem Anhänger verladen ist. Drei Notfallseelsorger kümmerten sich um die Ersthelfer und Einsatzkräfte, um das Erlebte besser verarbeiten zu können.
Ein Bergungsunternehmen richtete den Lastwagen wieder auf und schleppte ihn ab, auch der zerstörte VW musste mit einem Abschleppwagen abtransportiert werden. Wegen ausgelaufenem Öl aus den beiden Unfallfahrzeugen musste die Autobahn aufwändig gereinigt werden.
Die Verkehrspolizei Mühlhausen versucht nun die Unfallursache zu klären. Die entstandenen Sachschäden liegen nach Polizeiangaben bei weit über 100 000 Euro, alleine rund 50 000 Euro Schaden entstanden an der Betongleitwand, der Fahrbahn und der Schilderbrücke.
Durch die gesperrte Autobahn kam es bis nach 13 Uhr zu einem zeitweise fünfzehn Kilometer langen Stau vor der Ausleitung in Merklingen, die Autofahrer verloren hier über zwei Stunden Zeit. Auf allen Umfahrungsmöglichkeiten kam es auch immer wieder zum Stillstand, auf der B10 staute sich der Verkehr zwischen Süßen und der Tomerdinger Kreuzung in Summe 17 Kilometer zurück.