Und plötzlich ist alles anders: Familie Synowski

Schwaben hält zusammen

Familie Synowski aus Ehingen ist eine sehr fröhliche Familie. Gerhard, Anna und Tochter Paula unternehmen viel und engagieren sich gerne ehrenamtlich. Bis zu jenem Tag, an dem sich alles veränderte.

Update 23.04.2024

Die Familie Synowski ist überwältigt von den vielen Spenden. Allerdings kommt ein neues Problem auf: Gerhard braucht dringend eine qualifizierte Pflegekraft, sobald er daheim ist. Wenn ihr jemanden kennt, der jemanden kennt, oder vielleicht selbst die Person seid, die helfen kann, dann bewerbt euch gerne!

Eine Bewerbung kann an folgende Adresse geschickt werden:

Mobiler Pflegedienst/Intensivpflege De Giuli
Hans-Kolb-Weg 1A
89584 Ehingen
Tel.: 07391/7638555

Wenn ihr die Familie Synowski unterstützen wollt, findet ihr hier die Spendenseite.

Der Unfall

Es ist der 30. September 2023. Gerhard Synowski verabschiedet sich von seiner Frau Anna mit den Worten "das ist meine letzte große Aktion, dann bremse ich". Er sagt das nicht umsonst, denn Gerhard ist ein Mann, der schon immer gerne anderen hilft. Egal wo, egal wann, Gerhard ist da und unterstützt.

Doch an diesem Tag hat Anna ein ungutes Gefühl.

und das Gefühl hab ich schon den ganzen Tag gehabt, dass da was passiert.

Und sie sollte rechtbehalten. Als Anna mit Tochter Paula und Freunden am Esstisch sitzt, fliegt ein Hubschrauber genau in die Richtung, in der sich Gerhard aufhält. Anna springt auf und weiß sofort, dass da etwas nicht stimmt. Zwei Minuten später der Anruf. Gerhard ist von einer 2,50 m hohen Scheune auf den Kopf gefallen. Er erleidet an diesem Tag schwerste Kopfverletzungen und ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Er kommt sofort ins Krankenhaus, muss notoperiert werden und liegt zwei Wochen im Koma.

Seitdem ist Gerhard auf 24-Stunden-Intensivpflege angewiesen. Nach vielen Operationen am Kopf im Krankenhaus in Ulm, liegt er jetzt in einer Spezialklinik in Neresheim. Anna und Paula legen fast jeden Tag 180 km zurück, um bei ihm zu sein. Und das obwohl Tochter Paula kurz vor dem Abitur steht.

Es ist schon schwer. Aber ich nehme Schule als Ausgleich. Trotzdem sind da Momente, wenn ich dasitze und es nicht kapiere, bin ich immer zu Papa gegangen. Das hab ich jetzt halt nicht, jetzt muss ich da alleine durch.

Paula möchte nach dem Abitur erstmal in der Firma ihres Papas arbeiten, um ihre Mama unterstützen zu können. Danach ist ihr Wunsch ein Lehramtsstudium zu beginnen.

Gerhard darf nach Hause

In ein paar Wochen darf Gerhard nach Hause. Anna und Paula möchten, dass er in seine gewohnte Umgebung kommt, allerdings muss dafür noch einiges am Haus gemacht werden. Unter anderem muss das Bad umgebaut werden. Im Wohnzimmer im Erdgeschoss wird eine Ecke errichtet, in der sein Bett steht. Für die Privatsphäre von Gerhard und den Pflegekräften wird eine Trennwand aufgestellt. Auch eine Rampe wird gebraucht, damit Gerhard auf die Terrasse nach draußen gefahren werden kann und ein Lift für die Treppe. Die noch größeren Herausforderungen sind aber die Pflege und Therapie. Gerhard braucht eine 24-Stunden-Intensivbetreuung, Logopädie, Ergo- und Physiotherapie.

Da Gerhard der Hauptverdiener war und Anna nur eine Teilzeitstelle hat, steht Familie Synowski vor großen finanziellen Herausforderungen.

Gerhards Zustand

Gerhard Synowski kann weder gehen noch selbstständig sitzen, auch sprechen ist nur möglich, wenn er entblockt ist, also wenn die Röhre in seinem Hals draußen ist. Ansonsten schreibt er viel und kommuniziert so mit seinen Liebsten.

Er macht gerne Rechenaufgaben, lacht Paula.

Unterstützung

Zum Glück erfährt die Familie in dieser schweren Zeit große Unterstützung von Nachbarn, der Familie und Freunden. Vor allem von Anna's langjährigen Freundinnen aus der Krabbelgruppe. Sie kennen sich mittlerweile schon fast 18 Jahre und waren in all den Jahren immer füreinander da. So auch jetzt. Die Freundinnen errichten ohne zu zögern eine Spendenseite, um das nötige Geld zu sammeln.

Wir haben gewusst, Anna würde das genauso für uns tun. Da gab es kein 'Warum', sondern es war direkt klar, dass wir es tun. Die drei haben es echt verdient, da sie sich schon jahrelang ehrenamtlich engagieren und immer da sind, wenn man sie braucht, so Sabine von der Krabbelgruppe.

Wenn ihr die Familie Synowski unterstützen wollt, findet ihr hier die Spendenseite.

Dank der Unterstützung können Gerhard, Anna und Paula hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.

Wenn ich Papa sehe bin ich voll optimistisch, weil ich weiß, dass er es hinkriegt. Wenn er uns immer so angkuckt, weiß ich dass er heim will und die Kraft hat, dass alles gut wird.

Das könnte Dich auch interessieren

29.11.2023 Corona-Soforthilfe: Staatsbank droht Künstlerin mit Zwangsvollstreckung Das Bürokratiemonster Deutschland hat mal wieder zugeschlagen: Die Künstlerin und Restauratorin Simone Schulz bekommt Corona-Soforthilfe, muss die Hälfte plötzlich zurückzahlen, will das in Raten machen, bekommt keine Rückmeldung von der L-Bank, aber dann plötzlich die Androhung der Zwangsvollstreckung. Ein schier unglaublicher Vorgang. 12.11.2024 Haushaltsentwurf 2025 für Alb-Donau-Kreis: Finanzen unter Druck Landrat Heiner Scheffold stellt den Haushaltsentwurf für 2025 im Alb-Donau-Kreis vor und spricht Klartext: Die Finanzen geraten landesweit unter Druck. Höhere Kosten bei Personal und Dienstleistungen sowie wachsende Sozialausgaben belasten das Budget schwer, sodass die Kreisrücklagen zur Finanzierung gesetzlicher Aufgaben genutzt werden müssen. Trotz gestiegener Einnahmen und geringerem Defizit z.B. des Alb-Donau-Klinikums bleibt ein Defizit 08.11.2024 Ehingen: Warnstreik bei Liebherr für mehr Lohn Um ihrer Forderung nach mehr Lohn im Tarif-Konflikt Nachdruck zu verleihen, hatte die IG Metall zu einem Warnstreik mit Kundgebung aufgerufen. Beschäftigte der Früh- und Normalschicht legten ihre Arbeit nieder. An der Kundgebung um 11 Uhr nahmen rund 100 Personen teil. Auch von anderen Betrieben aus dem Ehinger Raum. Holger Baur, der stellvertretende Betriebsrats-Vorsitzende bei 04.11.2024 Atommüll-Endlager: Ländle nur bedingt geeignet Die Bundes-Gesellschaft für Endlagerung (BGE) stufte rund 18 Prozent der Flächen in Baden-Württemberg als ungeeignet oder gering geeignet ein. So gilt ein regionales Band von Münsingen und Blaubeuren bis in die Landkreise Heidenheim und Ostalb als eher nicht geeignet. Das gilt auch für Teile des Kreises Konstanz und die Ecke zwischen Tuttlingen und Emmendingen. Aus