Der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) kümmert sich unter anderem auch um die Landespolizei und ist damit für die Verkehrssicherheit zuständig, Partner ist dabei das Verkehrsministerium von Winfried Hermann (Grüne). Auf dem Ulmer Münsterplatz bauten dazu die Präventionsabteilungen des Polizeipräsidium und des Landeskriminalamtes ihre Informationsstände gemeinsam mit mehreren Dutzenden Partnern auf. Umfassende Informationen rings um sicheren Verkehr wurden angeboten, wer in einem Lkw-Führerhaus Platz nehmen wollte, konnte dieses kopfüber drehen lassen und so erleben, wie sich ein Überschlag anfühlt. Werbung für die Gurtbenutzung im Auto wurde genauso gemacht wie für die Benutzung von Fahrradhelmen. In der grenzübergreifenden Doppelstadt Ulm/Neu-Ulm war auch die bayerische Polizei dazu eingeladen. Selbst richtige Ladungssicherung im Lastwagen war ein Thema der Unfallvermeidung.
Den offiziellen Auftakt des Landestages setzte eine Andacht zum Gedenken an die Opfer von Verkehrsunfällen im Ulmer Münster. Dekan Ernst-Wilhelm Gohl erinnerte daran, dass bei einem tödlichen Verkehrsunfall von einer Sekunde auf die andere alles anders ist. Gerade auch die Angehörigen stellte Polizeiseelsorger Dr. Hubertus Liebhardt in den Mittelpunkt, die Zeit zum Trauern brauchen und denen oft ein inneres Warum bleibt.
Beim Rundgang über die Ausstellung auf dem Münsterplatz sprach Minister Strobl auch die Fortschritte in der Verkehrssicherheit an, auch wenn die 343 Unfalltoten im vergangenen Jahr in Baden-Württemberg zu viele sind auf dem Weg zur „Vision Zero“, die zum Ziel hat, keine Unfallopfer mehr zu haben. Ein offizieller Festakt fand im Stadthaus statt, bei der Strobl die Erfolge der baden-württembergischen Verkehrsunfallprävention hervorhob. Vor 30 Jahren starben noch 1 120 Menschen im Straßenverkehr. Dabei ist der Weg des Landes, die wichtigsten Teilnehmer des Themas Verkehrssicherheit dauerhaft zu vernetzen, bundesweit einmalig. Um auch in den kommenden Jahren die Themen Alkohol und Drogen, Ablenkung im Straßenverkehr und auch E-Bikes unter dem Blickwinkel der Sicherheit zu begleiten, ist Strobl der Überzeugung, dass die gemeinsamen Anstrengungen noch weiter gesteigert werden müssen. Daher war die Ulmer Veranstaltung auch nach 30 Jahren der letzte Landestag der Verkehrssicherheit alter Prägung. Ab dem kommenden Jahr soll es nach den Worten Strobls eine Verkehrssicherheitswoche geben, die dann mit landesweiten Satellitenveranstaltungen begleitet werden.
Während des Festaktes hat sich der Münsterplatz noch weiter gefüllt, die Polizei hatte Schulklassen gezielt eingeladen, um den Schülern Verkehrssicherheit spielerisch nahe zu bringen und gleichzeitig auch Unterhaltung zu bieten. Neben einem Bobbycar-Parcours konnten die Schüler auch mit einer Feuerwehr-Drehleiter den Münsterplatz aus 30 Metern Höhe sehen. Während die Kindergartenkinder mit Eltern sich am liebsten auf dem Polizeimotorrad sitzend fotografieren ließen, waren die größeren Schüler vom Porsche im Polizeidesign mit Blaulichtanlage begeistert. Nur ein Ausstellungsstück, das nicht im echten Streifendienst unterwegs ist. Auch für die Zeit nach einem Unfall wurden Informationen angeboten, die Notfallseelsorge war genauso mit einem Stand vertreten wie die Opferhilfe „Weißer Ring“.