Steinwürfe auf die Autobahn kommen in Schwaben immer wieder vor. So ein Fall wird am Dienstag (13.09.2021) am Landgericht Memmingen verhandelt.
Angeklagt ist ein türkischer Staatsbürger unter anderem wegen versuchten Mordes in drei Fällen.
Ihm wird vorgeworfen, am 20.11.2020 gegen 22.25 Uhr von der Autobahnbrücke über die A 96 im Gemeindebereich von Memmingerberg, einen circa 1,5 kg schweren Stein auf einen Pkw, der sich mit einer Geschwindigkeit von ca. 110 bis 120 km/h auf der Autobahn näherte.
Am 17.05.2020 soll der Mann gegen 0.01 Uhr von der Autobahnbrücke Memmingen/Donaustraße einen unbekannten Gegenstand – wahrscheinlich einen Stein – auf einen Pkw, der sich mit einer Geschwindigkeit von ca. 80 km/h auf der Autobahn näherte geworfen haben.
Außerdem soll er am 27.09.2020 gegen 02.45 Uhr von der Autobahnbrücke Memmingen/Donaustraße einen Stein auf einen Pkw, der sich mit einer Geschwindigkeit von ca. 70 km/h auf der Autobahn näherte, geworfen haben.
Dabei habe er den Tod der arg- und wehrlosen Fahrzeuginsassen billigend in Kauf genommen, da ihm die Gefahren aufgrund der hohen auf der Autobahn gefahrenen Geschwindigkeiten bewusst gewesen seien.
Die Fahrzeugführer konnten jeweils die Kontrolle über ihre Pkws behalten und blieben – ebenso wie ihre Fahrzeuginsassen – unverletzt, während an den Pkws teilweise erheblicher Sachschaden entstand.
Dem Angeklagten, der sich in Untersuchungshaft befindet und die Taten bestreitet, wird deswegen versuchter Mord in 3 tatmehrheitlichen Fällen jeweils in Tateinheit mit vorsätzlichem gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr vorgeworfen.
Das Gesetz sieht hierfür eine lebenslange Freiheitsstrafe vor, die aufgrund der fehlenden Vollendung der Taten auf nicht unter drei Jahre (bis 15 Jahre) Freiheitsstrafe gemildert werden kann.
Für den umfangreichen Indizienprozess mit derzeit 42 Zeugen und 4 Sachverständigen sind im Moment Fortsetzungstermine am 05.10., 11.10., 12.10., 13.10., 14.10. sowie am 18.10.2021 jeweils um 9.30 Uhr in Sitzungssaal 132 vorgesehen.