Fahren unter Drogeneinfluss ist kein Phänomen der Nächte am Wochenende, sondern eine Gefahr, die auch am Tag droht. Das bewies erneut eine Großkontrolle des Polizeipräsidium Ulm am Mittwochnachmittag auf der Bundesstraße 10 bei Dornstadt.
Bei 161 kontrollierten Personen wurde 16-mal eine Blutentnahme angeordnet, da jeweils ein Drogenschnelltest einen Verdacht lieferte. 130 Autos wurden zwischen 13 und 19 Uhr auf ein ehemaliges Tankstellengelände neben der B10 gelotst, dazu hatte die Straßenmeisterei auf Anforderung durch die Polizei die Straße auf einen Fahrstreifen verengt. Ein Polizist prüfte mit schnellem Blick, ob sich Autofahrer ungewöhnlich verhalten, bei einem kurzen Gespräch konnte der Verdacht erhärtet oder entkräftet werden. 130 Fahrzeuge mussten in die Kontrollstelle. Autofahrer, die die Kontrolle über Parallelstraßen umgehen wollten, blieben nicht unkontrolliert, denn weitere Streifenwagen und Polizeimotorräder waren dort unterwegs. Mehrere Autofahre, die von Himmelweiler auf die Kontrollstelle zufuhren, erkannten die zahlreichen Polizisten und wendeten. Dieser Versuch war jedes Mal erfolglos, denn es standen Streifenwagen bereit, die dann sofort die Verfolgung aufnahmen und die Fahrzeuge doch zur Kontrollstelle brachten.
An der Kontrollstelle hatte die Polizei Zelte aufgebaut, damit Fahnder die Echtheit von Ausweisen und Führerscheinen überprüfen konnten, außerdem stand für die Blutentnahmen durch eine Ärztin ein Zelt bereit. Zwei Diensthunde der Polizei schnüffelten bedarfsweise nach Drogen und waren dabei erfolgreich. Acht Gramm Marihuana und zwei Gramm Amphetamin konnten mitten am Tag in den Autos werden. Alle 16 Autofahrer, denen vor Ort Blut entnommen wurde, mussten ihre Autos stehen lassen, sie wurden dann von Angehörigen oder Arbeitskollegen abgeholt. Sobald in den nächsten Wochen die Ergebnisse der Blutproben feststehen, erhalten diese Autofahrer noch Post von der Staatsanwaltschaft und von der Führerscheinstelle.
Die Polizei wird neben den normalen Kontrollen im Streifendienst auch weiterhin solche Großkontrollen durchführen.
Text/Foto: Thomas Heckmann